historicum.net
ZEITENBLICKE
Navigation
1 (2002), Nr. 2: Inhalt
Abstract
Erinnern
Kindheit und Bildung
Liebe, Heirat und Haushalt
'Bei Hof, bei Höll'
Johannas Krankheit und Tod
Neue Heirat, aber keine neue Liebe
Höfische Übel und Ehren
Anmerkungen
Zitierweise
PDF-Fassung

Olaf Richter

"Ego in amorem inciderem ... et ego tristis spectator" - Die Autobiographie des jülich-bergischen Rates Petrus Simonius Ritz (1562-1622)

Abstract      

Der vorliegende Beitrag stellt die 1604 verfasste und bislang unveröffentlichte Autobiographie des kurtrierischen, jülich-bergischen und nach dem Zerfall der Vereinigten Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg pfalz-neuburgischen Rates Petrus Simonius Ritz (1562-1622) vor. Seit 1595 stand der Schreiber in jülich-bergischen Diensten und nahm bis zu seinem Tod an fast allen bedeutsamen Ereignissen der damals angespannten politischen Situation am Niederrhein teil. Bei Beachtung der Klischees, die Simonius in seiner Selbstdarstellung verwendet, dürfte die mitunter sehr detaillierte und aufmerksame Beschreibung seiner alltäglichen Wahrnehmungen den besonderen Wert der Aufzeichnungen ausmachen. Er erzählt von seinem Bildungsweg, von Heirat, Krankheit und dem Tode seiner ersten Frau, der anschließenden Wiederverheiratung und natürlich auch vom Alltag bei Hofe.

Erinnern

<1>

In den späten Abendstunden des 21. September 1595, im Feldlager vor der belagerten spanisch-niederländischen Stadt Cambrai: Unter mehreren tausend Soldaten, inmitten des vielfarbigen Gewirrs von Fahnen und Uniformen, hektischer Betriebsamkeit und der ihr folgenden Ruhe, die immer wieder vom Abschuss einer der Kriegsmaschinen auf die Stadt durchbrochen wurde, nahm Petrus Simonius Ritz an den Vigilien teil. Während der religiösen Wachen kehrte dem Gesandten des jülicher Hofes, der sich "in ungewohnter Untätigkeit" sah, "im Geiste" sein bisheriges Leben wieder - von der Zeit an, als er ein siebenjähriger Junge war, bis in seine Gegenwart. Mit diesen Bildern beginnt seine vermutlich im Jahr 1604 konzeptartig niedergeschriebene Lebensbeschreibung. Scheinbar unbeachtet lag sie fast vier Jahrhunderte zwischen Quittungen, Haushaltsrechnungen und Testamenten. [1]

<2>
Ein solches autobiographisches Schriftstück ist einzigartig für einen der Räte, die zur Zeit der sogenannten Vereinigten Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg die Politik mitbestimmten und, besonders seit den 1590er Jahren bis zum Auseinanderbrechen des Territorienkomplexes nach 1609, zeitweise in eigener Regie lenkten. Aus diesem Personenkreis sind für die Jahrzehnte um 1600 nur wenige Familienarchive überliefert, deren Quellen überdies in alltags- und mentalitätsgeschichtlicher Hinsicht meist wenig aussagekräftig sind. Obwohl Simonius' Autobiographie hier neue Perspektiven ermöglicht, gibt der Text ebenso wie andere Beispiele des Genres keineswegs das Beschriebene ungetrübt wieder. Sein Thema ist im Grunde nicht das auf diese oder jene Weise beschriebene Leben, vielmehr stehen die durch vielerlei Momente wie soziales Umfeld, Werthorizonte und Traditionen geprägten Vorstellungen im Vordergrund, die der Schreiber zu einem bestimmten Zeitpunkt von seinem Leben weitergeben oder auch nur äußern wollte.

<3>
Wenn auch die Niederschrift nicht auf heutige Leser abzielt, sondern in Selbstreflexion, Zeitvertreib oder mit Blick auf die Nachfahren als Vorarbeit für eine später in Reinschrift zu verfertigende Lebensbeschreibung ihren Anlass gehabt haben mag, kann sie doch auch über das individuell Beschriebene hinaus Aufschluss geben. Wie beschreibt etwa der Autobiograph seine familiäre Tradition im Verhältnis zur selbsterworbenen Bildung, welche Rolle spielt letztere in seinem beruflichen und privaten Leben? Wie nimmt er seine durchaus als bedeutsamen Aufstieg verstandene politische Karriere wahr und worin sieht er seinen Erfolg begründet? Und schließlich: Was bleibt für den 42jährigen in der Rückschau des Jahres 1604? Schreibt Simonius dem Geschilderten einen Sinn zu, und schafft er sich auf diese Weise eine Identität zwischen seinen Denkmustern um Familie und Tradition, Bildung und Glauben?

Kindheit und Bildung

<4>

Anno 1562, am Tage des 25. Mai, ungefähr um die erste Nachtstunde kroch ich mit Gottes Gnade in diese Welt." Petrus Simonius Ritz betont, dass er in Kaster, dem Sitz eines jülicher Amtes eine halbe Tagesreise nordwestlich von Köln, "auf katholische Weise, dass heißt gemäß den alten Riten der Römischen Kirche getauft" wurde. Religiös, wenn auch nicht konfessionell konnotiert ist auch die anschließende Schilderung des Todes seines Urgroßvaters Johannes Keutenbrewer Pensen. Dieser befand sich im "abgelebten Greisenalter" von fast 100 Jahren, als er frühmorgens von der Kirche zurücklief und auf der Gasse von einer herbeifliegenden Gans in den Rücken angefallen wurde. Auf den Boden zusammengesunken, erlitt er einen Schlaganfall und wurde von einem Knecht nach Hause gebracht, wo er "einen sehr friedlichen Tod starb". Solcherlei Erwählung, die hier aus den ungewöhnlichen Umständen des Todes herausgelesen wird, oder auch nur die Bitte um dieselbe kehrt in der Lebensbeschreibung mehrfach wieder.

<5>
Selbst das alte, mit Wappenmalereien geschmückte Buch über seine Vorfahren gelangt in jener Nacht in das Gedächtnis des Erinnernden zurück. Er denkt an "Leben, Sitten, Geschicke und Stellung, in der Eltern und Vorfahren lebten", soweit er sich dessen erinnern kann, was ihm einst in seiner Kindheit erzählt wurde. Er beginnt mit seinen Eltern: Johann Simons Ritz war Ratsherr und Schöffe der Heimatstadt, wie zuvor der Urgroßvater väterlicherseits, der diese Ämter in einer benachbarten Stadt innehatte. Sein Onkel Peter, von dem er den Vornamen erhielt, war ebendort Burggraf. Den Gedanken an seine Urgroßmutter

Gertrud allerdings, Bastardkind des um 1508 verstorbenen jülicher Landrentmeisters Konrad von Laach, bricht er beim Schreiben mit dem Durchstreichen ihres Namens ab. Ähnlich lässt er die Berufe der Genannten im Unterschied zu ihren öffentlichen Ämtern unerwähnt. Übte nicht Johann Keutenbrewer das Brauhandwerk aus, bestritt nicht sein Vater durchaus erfolgreich mit dem Handel von Wolle und englischen Tuchen den Lebensunterhalt der Familie?

<6>
Schon bald findet der Erzählende zu seinem Bildungsweg, der für die nächsten Jahre zu seinem Lebensweg wurde. 1569, als in Kaster die Pest grassierte, wurde er "aufgrund der eifrigen Sorgfalt" seiner Eltern in ein nahe gelegenes Frauenkloster gebracht: "Zu Beginn des siebten Lebensjahres verließ ich somit zum ersten Mal die väterlichen Herde." Hier hat er durch die Erziehung "eines ganz ehrenhaften Mannes" - eines Klosterbruders also, denn neben der Kanonissengemeinschaft war stets eine Kanonikerkommunität vorhanden - "alltägliche Beispiele der wahren Frömmigkeit kennen gelernt und ihre Kräfte genossen." Er lernte mit dem Donatus, einem lateinischen Lehrbuch, und "konnte denselben aus dem Gedächtnis rezitieren." Nach Kaster ins elterliche Haus zurückgekehrt, wurde er in der dortigen Elementarschule in den Grundlagen der freien Künste gut und nachgiebig geschult", bis er 1575, sicher auf elterlichen Wunsch, nach Düsseldorf in das herzogliche Gymnasium, zu der damals "blühendsten Schule", geschickt wurde.

<7>
Dort lebte Petrus bis 1579 und durchlief "alle Klassen, die Quinta, Quarta, Tertia und Sekunda, welche die höchste gewesen ist". Stets, so sein Nachsinnen, wurde ihm unter den vielen Schülern "der erste Platz zugewiesen". Auch blieb ihm im Gedächtnis, dass er eine Deklamation aus dem Gedicht des Lukian 'Über den Nutzen der menschlichen Dinge' hielt. Zur Anerkennung schenkte ihm der Rektor Hermann Betuleius ein Buch. Das Unterrichtsniveau der Schule war hoch, der Übergang zur Universität fließend. Betuleius brachte den Schülern gar die juristischen Institutionen nahe - "wobei er gewissermaßen paraphrasierend gemäß der dialektischen Methode den Theoplilus nachahmte".

<8>
Selbst zur Ferienzeit, die er in Kaster verbrachte, schien der Bildungseifer nicht abzureißen. Von seinen Eltern wurde ihm ein Lehrer besorgt, dessen religiös-moralische Einstellung der überzeugte Katholik Petrus Simonius rückblickend durchaus differenziert betrachtet. Er sei "zwar ein gelehrter Mann und von untadeligen Sitten" gewesen, doch "von der Calvinischen Irrlehre ganz und gar befleckt." Ihm gelang es, zusammen mit dem Düsseldorfer Schulrektor Betuleius, den ungefähr 15jährigen zu "verführen" und ihn "von dem wahren Pfad der katholischen Religion abzulenken", in der er erzogen worden sei. Nachdem er "in so zartem Alter mit dieser Irrlehre" in Berührung gekommen war, habe es ihn auch in späteren Jahren "vielfach gequält", ja er habe "allerlei Marter" durchstanden und "Überlegungen, Betrachtungen und unermessliche Erforschungen" angestellt. An diesem Punkt sah er sich berechtigt, die "Nachlässigkeit" seiner Eltern zu tadeln, die dem Sohn einen solchen Lehrer gaben. Bei aller Dankbarkeit bleibe es doch "eine anzuschuldigende Gefälligkeit". Dass die Eltern, wie eine genauere Betrachtung der diesbezüglichen Verhältnisse in Kaster in jenen Jahren zeigt, den Vorwurf wohl kaum verstanden hätten, weil eben die konfessionelle Differenzierung in ihrer Nachbarschaft erst mitten in der Entwicklung war, scheint nicht in die Wahrnehmung des 1604 Schreibenden eingegangen zu sein. [2]

<9>
Ein weiterer Bruch, Aufbruch dann 1579. Sein in der Düsseldorfer Schulzeit entstandenes Interesse am Juristischen führte nun zur beruflichen Weichenstellung. Petrus Simonius schreibt, er habe seine "Aufmerksamkeit auf das Studium des bürgerlichen Rechtes hingewendet" und sei deshalb in diesem Jahr zum ersten Mal in die Reichs- und Universitätsstadt Köln gekommen. Hier wohnte er in den folgenden drei Jahren und nahm aufmerksam an Vorlesungen und Disputationen teil. Einige seiner Lehrer und Mitstudenten zählt er namentlich auf. 1582 dann bat er seinen Vater, die Kosten für die Fortführung des Studiums in Frankreich aufzubringen. Doch Johann Simons, an den der Sohn sich in diesem Zusammenhang besinnt, er sei "von frommem Traditionsbewusstsein" gewesen, drängte vielmehr darauf, dass Petrus sich nach den drei zurückliegenden Studienjahren seinem englischen Tuch- und Wollhandel zuwenden sollte, "damit er einen zuverlässigen Mitarbeiter und Nachfolger seiner Geschäfte haben konnte". Doch der Sohn wollte nicht - "mein Sinn war dem Handel durchaus fern."

<10>
Hier stießen also unterschiedliche Lebensentwürfe aufeinander. Der Vater erachtete die bisherige Ausbildung als ausreichend, was sicher zugetroffen hätte, wäre der Sohn als Schöffe einer Amtsstadt und als Händler in des Vaters Fußstapfen getreten. Petrus Simonius aber wollte anderes. Ob aus Interesse am juristischen Studium, ob aus Ehrgeiz und in der Hoffnung, mittels einer abgeschlossenen juristischen Ausbildung die Grenzen des elterlichen Lebenskreises überwinden zu können, muss offen bleiben und stand dem Schreiber vielleicht selbst derzeit gar nicht so deutlich vor Augen, wie er in der Rückschau glaubhaft machen will. An diesem Punkt jedenfalls geschah eine Abkehr von der familiären Tradition. Petrus Simonius suchte die vorgezeichneten Wege zu verlassen, die sein Vater, seine Großeltern, und viele seiner nächsten Verwandten eingeschlagen hatten und denen nicht zuletzt sein jüngerer Bruder Caspar und auch seine Schwester Sibilla folgen würden. Beide bleiben seltsamerweise in der Autobiographie unerwähnt: Caspar, der Schultheiß des jülicher Vests Aldenhoven wurde, und Sibilla, die, sicher über Vermittlung des Vaters, einen Eupener Tuchhändler heiratete und zu ihrem Mann zog. [3] Dass allerdings Petrus' Verhältnis zu seinen Geschwistern in jenen Jahren nicht schlecht war, zeigen ihre Briefe und nicht zuletzt der Umstand, dass zwei von seinen vier Kindern die Namen seiner Geschwister tragen werden. [4]

<11>
Wie aber löste sich der Konflikt? Geschickt bat Petrus Verwandte, in seinem Sinne auf den Vater einzuwirken. Diese vermittelten, und schließlich stimmte der Vater "dem achtbaren Plan" zu, wie der Erinnernde schreibt. Der Zwanzigjährige erhielt vom Vater ein Pferd und 70 Kronen. Im Frühjahr 1582 nahm er "mit einigen Limburger Handelsmännern, die ein liederliches Leben führten, die Reise nach Frankreich auf." Zunächst reiste die Gruppe nach Frankfurt, wo man die Frühjahrsmesse besuchte. Petrus Simonius musste hier einige Tage warten. Er schildert sich als ähnlich unruhig wie Jahre später während seines Aufenthalts bei der Belagerung Cambrais. Er war, "des Weges ganz und gar unkundig, in der Tat zum Verweilen gezwungen, bis endlich, nachdem die Märkte beendet waren, die Kaufleute fortzogen." Von hier ging es am Ostertag weiter nach Straßburg und Basel, dann nach Genf, wo man sich plötzlich inmitten einer brisanten politischen Situation befand, hervorgerufen durch den religiös überlagerten Machtkampf zwischen dem norditalienischen Territorialfürstentum Savoyen und der erstarkenden Schweizer Kommunalherrschaft. Der junge, tatkräftige Herzog Karl Emmanuel drängte seit Beginn des Jahres 1582 verstärkt darauf, die 'häretische Stadt' endlich einzunehmen. Man schleuste einige Männer ein, die das Bürgerrecht erwarben. Der Plan flog auf, ein "innerstaatlicher Krieg" begann. Laut Simonius wurden die "Listigkeiten des Verrats enthüllt" und - nachdem die Tore der Stadt verschlossen worden waren - "fünf der ersten Männer der Stadt in vier Teile zerschnitten". Theodor Beza, Reformator und Nachfolger Calvins in der Genfer Kirchenleitung, suchte in diesen Tagen bei glaubensverwandten Städten und Fürsten um Unterstützung nach und beschrieb eindrücklich die beginnende Hungersnot. [5] Nach fast drei Wochen gelang Simonius und den Händlern die Fortsetzung ihrer Reise, zunächst in das französische Lyon, wo man gemeinsam "die Stadt durchstreifte", und von dort mittels eines Kahnes entlang der Loire nach Bourges.

<12>
Simonius verließ nun die Kaufleute und tauschte ihre Begleitung gegen die Kameradschaft seiner Mitstudenten, die ebenfalls nach Bourges angereist waren, zu "der damals von ganz Frankreich blühendsten Universität". Für rund 60 Kronen habe er in ihrem Kreise ein Dreivierteljahr im Hause eines Quästors gelebt. Er spricht von ihren Disputationen und Vorlesungen, insbesondere bei dem berühmten Rechtsprofessor Jacob Cujas. Dieser war "der Beliebteste bei allen deutschen Studenten". Doch die Schilderung der Begegnung mit dem berühmten Rechtsgelehrten wie überhaupt des monatelangen Aufenthalts mag so recht nicht stimmen: Simonius kann Cujas höchstens einige Wochen gehört haben, denn schon bald nach Simonius' Ankunft zwang der Ausbruch der Pest die Angehörigen der Universität, aus der Stadt zu fliehen. Beinahe alle Jurastudenten siedelten nach Orléans über, wo der Unterrichtsbetrieb fortgesetzt wurde - für Simonius bis zum Erwerb des Lizentiats Mitte 1583. [6]

<13>
Den studentischen Lebensumständen widmet der Rückblickende einige Worte, erneut das moralisierende Motiv aufgreifend, mit dem er schon seine kindliche Erziehung durch jenen "ganz ehrenhaften Mann" beschrieben hat. Auch in diesem Zusammenhang erhebt er wiederum Kritik an seinen Eltern: Er denkt zurück an seine unruhige und verführerische Jugendzeit, wobei "nicht übergangen werden darf, dass ich in der Blüte des Alters durch zügellose Freizügigkeit in der Kameradschaft der anderen Deutschen verdorben war". Niemand habe seine Sitten beobachtet, die Eltern reichten freigiebig Gelder dar. So konnte schließlich auch sein Vater "nicht im geringsten über die Art und Weise des Studiums disponieren, wie einer, der ein Handelsgeschäft betreibt; andernfalls hätte er die Rechnungen der aufgewandten Zeit und des verschleuderten Geldes eingefordert". Auch diesmal sei er verleitet worden, ähnlich wie zuvor durch den Calvinismus der Düsseldorfer Schule. Allerdings merkt Simonius hier nicht an, dass ihn sein Lebenswandel späterhin beunruhigte - verzeiht man sich doch solcherlei Jugendsünden allemal leichter als häretische Umtriebe.

<14>
Nach Beendigung des Studiums besichtigte er den prunkvollen Pariser Königshof und die im Loiretal gelegenen "herrlichen Burgen Medon, Madrid, Fontainebleau und Chartres sowie den königlichen Schatz von unvergleichlichem Wert" in der Abtei St. Dionysius. Erst nach einem Vierteljahr kehrte er "über Campanien und Lotharingien nach Deutschland" zurück und sammelte bei einem Straßburger Syndikus erste praktische Berufserfahrungen, wobei er fast ein ganzes Jahr auf eigene Kosten lebte, wie er ausdrücklich erwähnt. Darauf bat man ihn wegen der Gebrechlichkeit seines Vaters nach Hause zurück. Jetzt wohl kompromissbereiter als vor zwei Jahren folgte er dem Ruf und "erreichte im April Anno 1584 die väterlichen Herde" - "um doch wenigstens den Geschäften des Vaters vorzustehen". Allzu viel Arbeit dürfte ihm der väterliche Handel nicht gemacht haben, zog er doch schon bald zu Verwandten nach Jülich. Hier setzte sich die Straßburger Lehrzeit gewissermaßen fort: "Auf Ermunterung und Rat" eines Verwandten, der jülicher Generalanwalt war, also im Auftrage des Herzogs Landrechtsbrüche anklagte, lebte er in den beiden folgenden Jahren in dessen Hause, gleichwohl wiederum gegen Bezahlung. Man besprach am Tische Gerichtsprotokolle, der junge Jurist lernte mehr und mehr hinzu, "und es wurden Widersprüche der Praxis deutlicher". Nicht weniger wichtig dürfte die hier erfahrene Unterstützung gewesen sein, an lukrative Vertretungen zu gelangen. Er übernahm bald "mit großem Ertrag" Verteidigungen vor Gericht.

Liebe, Heirat und Haushalt

<15>
Als schließlich der Vater immer kränker wurde, ja "aus der Schwindsucht zur Wassersucht hinneigte, trieben mich alle Verwandten zur Ehe an, damit sie meines Verbleibes in ihrer Gegend versicherter wären". Für Simonius schien sich nämlich auch in Straßburg im Umfeld des erwähnten Stadtsyndikus eine Ehe anzubahnen. Doch er blieb in der Heimat. Denn sie "priesen mir so sehr die Schönheit, die Sitten, die Frömmigkeit und die ausgezeichnete Erfahrung in Dingen der häuslichen Führung der Johanna", der Tochter des jülicher

Schultheißen und Burggrafen, "dass auch ich in Liebe zu dieser fiel".

Und erst als der im Sterben liegende Vater - wiederum vermittelt durch Verwandte - den Sohn drängte, erbat dieser Johanna zu seiner Braut. Nach Durchführung des Verlobungsmahls legte man den Hochzeitstag fest, der jedoch wegen des väterlichen Todes - Johann Simons starb kurz nach Weihnachten 1585 - verschoben und wenige Wochen später "in der ehrenden Gegenwart vieler Verwandter, jedoch ohne hochzeitliche Heiterkeit" gefeiert wurde. Leidenschaftlich und bewegt resümiert er die nachfolgenden Jahre: "Wie heilig, glückbringend und geliebt mir diese Ehe war, kann ich weder sagen noch schreiben." Vom ersten Tage an "bis zum letzten, bis zu ihrer Entzweiung" seien sie einander "so fromm, bescheiden und freundschaftlich" begegnet, "dass nicht einmal im geringsten Streit, Anspannung oder Eifersucht zwischen uns entstand. Vielmehr bewunderten alle den glücklichen Verlauf in gegenseitiger Liebe und Einhelligkeit." In Anspielung auf die Heiratsgewohnheiten seiner Zeit und seines sozialen Umfeldes fügt er an, dass ein solches Verhältnis gerade auch in einer "sehr erwünschten Ehe, welche es nur sei, selten ist".

<16>
Das junge Paar zog in den ersten Monaten seiner Ehe zu Johannas Bruder, "bevor auf ein eigenes Haus Aussicht bestand". Ihr Bruder Johann Sengel war wie Simonius Lizentiat der Rechte. Im Juni 1586 pachteten sie ein Haus am Marktplatz zu Jülich und "richteten freilich eine maßvolle Haushaltsführung ein." Beide "haben gleichwohl an dem ziemlich üppigen Tisch mit Tischgesellschaften und an recht häufigen Festmählern Freude gehabt". Je mehr sie dabei aufwandten, desto mehr kamen ihnen jene "vergänglichen Ehrenbezeigungen" zu, die der Schreiber zumindest in der Rückschau als entbehrlich beschreibt. Außer Genügsamkeit und Ordnungsliebe, mit welchen Begriffen er ihren Haushalt charakterisiert, habe man auch hinsichtlich der Kleidung Maß gehalten. Aus Simonius' Sicht prägten christlich motivierte Gegensatzpaare das tägliche Leben. Johanna "diente Gott täglich unter dem heiligen Brauch der Messe, damit sie bei dem Überfluss von Ehren und Würdigungen, welcher uns zuteil wurde, lieber demütiger als übermütiger geworden zu sein erschien." Tugendhaft sei die Beständigkeit ihrer Worte gewesen, habe stets mit ihrem Tun im Einklang gestanden. Seine Frau, "die wahrhafte Mutter der Armen", habe in "heldenhaft-weiblichem Geist" gegen den Widerstand des Gesindes angeordnet, den Armen von den "allzu üppigen Speisen von meiner Tafel und vom Trank" abzugeben, statt es dem Gesinde übrig zu lassen, das die Reste bereits in seiner Gier zu verschlingen trachtete.

'Bei Hof, bei Höll'

<17>
Mit dem privaten Glück korrespondierte in den nächsten Jahren ein stetiger beruflicher Aufstieg. Simonius agierte vor Gericht in "beschwerlichsten Streitfragen der Grafen, Barone und Adligen", wodurch er jährlich gut 700 Taler heimbrachte. 1590 wurde er unter die Schöffen des jülicher Hauptgerichts aufgenommen. Es ist unschwer zu erraten, dass wohl verwandtschaftliche Beziehungen den Weg ebneten, war doch Simonius' Schwiegervater ehedem dortiger Schultheiß und sein Schwager derzeit einer der sieben Schöffen, unter denen wie auch unter den städtischen Honoratioren sich weitere Verwandte und Freunde befanden.

<18>
In jenen Jahren, so fährt Simonius fort, seinen Blick auf den Düsseldorfer Hof wendend, der ihm bis zu seinem Lebensende beruflicher und zunehmend auch gesellschaftlicher Bezugspunkt werden wird, haben sich "schwerste Drohungen wegen der katholischen Religion wie beißender Spott und Beschwerlichkeiten verhärtet". Er meint den sogenannten Langen Landtag zu Düsseldorf im Herbst 1591, als sich die Stände in gespannter politischer Lage über Wochen mit den fürstlichen Räten versammelt hielten. Auch einige Städte waren vertreten, darunter Jülich, für deren Vertreter sein Schwager eine Instruktion verfasste, ja wohl selbst dieser Vertreter war. Und nicht zuletzt war auch Simonius an den Verhandlungen beteiligt, über die er "Weitschweifiges in Schriften verhandelt hat".

<19>
Die erste Anstellung in fürstliche Dienste folgte 1593. Der Trierer Erzbischof und Kurfürst wurde auf den nunmehr 31jährigen gelegentlich eines Rechtsstreits zwischen zwei Grafenlinien der Eifel aufmerksam. Der Erzbischof engagierte ihn als sogenannten Rat von Haus aus. Er berichtet, dass er "dieses ausgezeichnete Amt" nicht hätte zurückweisen können. Deshalb allerdings den Wohnsitz zu wechseln, hielt er - wohl mit Blick auf eine Erweiterung seines Dienstes - für unüberlegt. Jedenfalls lohnte sich die Bestallung; jährlich flossen 100 Goldgulden. Er habe, "von seiner Hochwürden mit keinerlei Mühen belastet, den Lohn und andere Honorare mitgenommen."

Sein Verbleib in der Heimat sollte sich wenig später auszahlen. Im selben Jahr wurde er Syndikus der jülich-bergischen Ritterschaft und nahm in deren Auftrag unter anderem 1594 mit dem jülich-bergischen Kanzler und anderen Legaten an einer Gesandtschaft zum österreichischen Erzherzog Ernst teil, damals Statthalter in den spanischen Niederlanden. In "lateinischer, deutscher und ebenfalls auch in französischer Sprache" wurden Schriften verfasst und in die Verhandlungen eingebracht. Diese dürften vornehmlich um die Auswirkungen des damals im dritten Jahrzehnt befindlichen spanisch-niederländischen Krieges gegangen sein, der für die westlichen Landstriche der Vereinigten Herzogtümer oftmals keine geringere Last als für die unmittelbar beteiligten Länder war. Im nächsten Jahr suchte man Kontakt mit der anderen Kriegspartei. Simonius reiste, wiederum in ständischem Auftrag, "durch alle Städte und Landstriche Hollands und Seelands", zum Sitz der Generalstände der Vereinigten Niederlande nach Den Haag.

<20>
Im gleichen Jahr 1595 wurde am Düsseldorfer Hof ein unerbittlicher Machtkampf ausgefochten: Eine starke Ratsfraktion, unterstützt von einer streitbaren Tochter des fürstlichen Hauses und einiger Mitglieder der Landstände opponierten gegen Herzogin Jakobe. Diese, von ihrem geisteskranken Mann alleingelassen, war wohl nicht weniger kämpferisch und ehrgeizig als ihre Widersacher. Doch Jakobe war auch einem adligen Höfling zugewandt, und das erregte just in dem Moment Empörung, als es politisch ausgenutzt werden konnte. Und hier erscheint nun Simonius. Vor vielen Abgeordneten aus allen Landesteilen, so der Autobiograph, habe er seine "sehr unglückliche Herzogin" im Speisesaal des Schlosses des Ehebruchs "und zahlreicher wilder Verbrechen" angeklagt. Dafür entschuldigt er sich sogleich. Er habe das allein deshalb getan, weil sein Amt als Syndikus es nun einmal erforderte. Der Ankläger war von der Herzogin beeindruckt. Sie war, so seine Worte, bei der Verhandlung "mit leidenschaftlichem Gemüt, ganz und gar unerschrocken anwesend". Von ihrer Schwägerin Herzogin Sibilla "aus Hass mit so viel Schmach verunglimpft", sei sie allerdings "der Widerrechtlichkeiten überführt" und von der Regierungsteilnahme entfernt worden. Nach Simonius' Einschätzung hätte jedoch ein Ausweg bestanden, den sie aber nicht annehmen wollte, vielleicht auch falsch einschätzte. Sie habe es abgelehnt, sich "hinsichtlich der dargelegten Schandflecken" mit Hilfe des Kaisers, verschiedener Fürsten, darunter ihres Cousins, des Kölner Erzbischofs und Kurfürsten Ernst von Bayern zu entschuldigen und damit den Ständen Genüge zu leisten. - Die Karten am Hofe konnten nun also neu gemischt werden.

<21>
Schließlich notiert der Autobiograph noch, er habe "manche Einzelheiten über diesen Fortgang" in seinen "geheimen Papieren zurückgelegt", doch belässt er es dabei. Auch der plötzliche, die politische Landschaft bewegende Tod der Herzogin zwei Jahre später wird nicht mehr angesprochen, wiewohl der Schreiber zu den wenigen an jenen Tagen im Schlosse Anwesenden zählte und unter anderem das Obduktionsprotokoll unterschrieb, bevor die Räte ihre Fürstin in aller Heimlichkeit schnell und wenig standesgemäß zu Grabe brachten.

<22>
Alles in allem schien die Absetzung der Herzogin Jakobe aus Simonius' Sicht begrüßenswert, da er selbst davon profitierte. So wurde "der Hofstaat mit kaiserlichem Dekret so weit von wirtschaftlichen wie politischen und zumal kirchlichen Missbräuchen gut wiederhergestellt", und Simonius trat in diesen Tagen personeller Umbesetzungen "in die Zahl der Räte meines angesehenen Fürsten und Herzogs von Jülich, Kleve und Berg mit einem ansehnlichen Jahresgehalt ein." Er legte Wert darauf, seine übrigen Ämter zu behalten; andernfalls hätte er die neue Stellung nicht annehmen wollen. Somit bekleidete er das Amt des ständischen Syndikus noch zwei weitere Jahre, bis der absehbare Interessenkonflikt zwischen Fürst und Räten sowie Ständen eintrat. Aus seiner neuen, auf der fürstlichen Seite angesiedelten Sichtweise sah dies dann so aus, dass sich "die Adligen mit verschiedenen und gefährlichen Anschlägen, Nachstellungen, Rivalitäten und Hass untereinander heftig zerschlugen" und Simonius in Verdacht geriet, die Interessen des Fürsten stärker als die der Stände zu vertreten. Deshalb erbat er "eine ehrenvolle Entlassung" von seinem Syndikat und zählt in diesem Zuge die Gelder auf, die er zur Entlassung erhielt, davon allein 500 Taler von der jülicher und 100 von der bergischen Ritterschaft.

<23>
Es folgten weitere Gesandtschaften in fürstlicher Bestallung, darunter jene im Spätsommer 1595 nach Cambrai, mit deren Erinnerung er seine Lebensbeschreibung beginnt. An solchen Aufträgen fand er offenbar Gefallen. In Cambrai etwa wurde er "zwei Tage unter freiem Himmel herrlich behandelt und lebte mit den Soldaten im Lager nach Soldatenart". Vier Jahre später wurde er bei dem österreichischen Erzherzog Albert und dessen Frau, der spanischen Infantin Clara Eugenia in Brüssel "ehrenvoll behandelt und unter unumschränktem Aufwand der Bewirtung mit einer wertvollen goldenen Halskette beschenkt". Ratssitzungen und auswärtige Legationen wechselten fortan einander ab. Es ging um Streitigkeiten, die "über viele Menschenalter" zwischen dem jülicher Herzog und dem Grafen von Berlaymondt um Monschau geführt wurden und die es unter Simonius' Verhandlungsführung beizulegen gelang, auch diesmal mit finanziellem Gewinn, wie er abermals nicht zu betonen vergisst.

<24>
Weitere Legationen zielten auf Absprachen mit der kurkölnischen Regierung, um Maßnahmen gegen die durch den besagten spanisch-niederländischen Krieg hervorgerufenen Plünderungen zu treffen und auf diese Weise "das gemeinsame Vaterland zu beschützen". Auch konferierte man über die derzeitigen konfessionellen Verhältnisse und etwaige religionspolitische Maßnahmen. Andere diplomatische Sendungen schlossen sich an. Reisen und auswärtige Aufenthalte wurden zum Tagwerk mit all ihren Umständen, die das Reisen in der Frühen Neuzeit auszeichneten. Zur Jahrhundertwende 1600 an den kaiserlichen Hof nach Pilsen geschickt, hatte er in diesem Winter, "an dessen Strenge sich kein Mensch in Böhmen erinnern konnte, unermessliche Kälte zu ertragen". Die Gesandten benötigten "tüchtige Öfen", die ihnen allerdings beinahe ihr Leben gekostet hätten. Er sei "samt den Gefährten durch Feuer zweimal fast zu Asche verbrannt." Auf dem Rückweg "erlitt ich auf einem Fluss wegen der Strömungswucht die schlimmste Gefahr", als die Pferde mitten auf dem Schiff ihren Stand verloren, der Wagen umgeworfen wurde und alle in die Strömung hinabstürzten. Simonius, in den Fluten mit dem Tode ringend, "ergriff ein Rad des Wagens, versank in den Wellen bis zu den Schultern und entkam mit der Hilfe einiger, die am Ufer standen, und ich war wohlverwahrt". Dafür dankte er Gott.

Johannas Krankheit und Tod

<25>
Sein Nachsinnen wendet sich zur Familie zurück. Nach über einem Vierteljahr kehrte er von der oben erwähnten Gesandtschaft in die spanischen Niederlande zurück und reiste sogleich "mit frohem Gemüt" zu Johanna nach Aachen. Sie hielt sich hier bei den Bädern nicht etwa zum Badeurlaub auf, sondern wegen ihres schlechten Gesundheitszustandes. Dieser hatte sich seit der zweiten Geburt 1588 verschlechtert, als das Kind "mit unversehrtem Körper und nach vollen neun Monaten" tot geboren wurde. Ihre erste Geburt, bei der der älteste Sohn Caspar das Licht der Welt erblickte, fiel demnach in die beiden ersten Jahre nach der Eheschließung. Bei der zweiten Niederkunft ertrug sie durch die zweitägigen Geburtswehen, wie der Schreiber mitteilt, "so viele Mühen, Schmerzen und Nöte", dass es - nachdem bereits die letzte Ölung gegeben war - gerade noch mit Hilfe der Beistand leistenden Frauen gelang, ihr Leben zu retten. "Jedoch fühlte sie bald darauf im rechten Arm manchmal irgendeine Lähmung, die sie für nichts achtete, bis sie gleichzeitig im anderen Fuß und Arm starke Schmerzen deutlich wahrnahm."

<26>
So wandte sich das Ehepaar an einen der Düsseldorfer Hofärzte, Dr. Galenus Weyer, Sohn des Mediziners Johann Weyer, der uns wegen seines Widerspruchs gegen den Hexenwahn in Erinnerung geblieben ist. Der Arzt salbte Johannas kranke Gliedmaßen mit einer getrockneten Flüssigkeit ein, die mit Würmern angerichtet war, allerdings ohne Wirkung. Die Schwächung setzte sich langsam zu ihren Füßen fort, "bis endlich die Erstarrungen in den Füßen die Gewandtheit des Gehens wegnahmen." Daraufhin wandte sie verschiedene Heilmittel des Paracelsus an, die ihr Weyer und Dr. Lambertus Wolff, ein weiterer Hofarzt und zugleich Kölner Dozent, verabreichten - gleichfalls ohne Erfolg. 1594 und 1595 reiste Johanna auf Rat des angesehenen Aachener Arztes Petrus de Spina für ein paar Wochen zu den dortigen warmen Quellen. Ihr Ehemann berichtet, dass sie bei den täglichen Trinkkuren, die der Reinigung ihres kranken Körpers dienen sollten, gewaltige Mengen herunterschluckte. Schließlich war sie "so ausgetrocknet, dass nichts an ihrem Körper außer den Knochen und der Haut übrig zu bleiben schien."

<27>
Simonius fragte nun den Kölner Arzt Dr. Heinrich Botterum um Rat. Dieser war sogleich einverstanden, im Verein mit seinen beiden Kollegen Weyer und Wolff die Behandlung zu übernehmen. Die drei Ärzte trafen sich im Januar 1596 und "verordneten ein hölzernes Kästchen, das ganz so wie ein Häuschen mit zwei Bretterböden angefertigt werden sollte". Der obere Boden wurde an einigen Stellen durchbohrt, und die Dämpfe verschiedener, in einem Kupferkessel abgekochter Heilkräuter durch ein langes bronzenes Rohr zwischen die beiden Böden geleitet und auf diese Weise Johannas Körper zugeführt. Eingeschlossen in diese Konstruktion, vermochte sie nur ihren Kopf herauszustrecken. Die verdampfenden Kräuter ließen sie ausschwitzen. Nach der Behandlung wurden ihr Arzneien verabreicht, welche die deutlich zurückgebildeten Muskeln stärken sollten. Simonius spricht davon, dass sie nach Beendigung der Behandlung "außerordentlich grausam gepeinigt" und "nach dem vergeblichen Aufwand schwerster Ausgaben viel kränker als vorher war". Dennoch setzte man die Behandlung fort. Die Ärzte schlugen eine Kur an den sauren Quellen in Spa vor, stellten dazu einen Heilplan auf und drangen auf sorgsame Beachtung. Johanna, "die sich so besorgt nach Wiederherstellung der erkrankten Gliedmaßen sehnte", folgte ihrem Rat.

<28>
Im Mai 1597 brach das Ehepaar "durch die für die Vorstellung der in Jülich müßig verharrenden Frauen gleichwie unwegsamen, gebirgigen und grausigen Gegenden" nach Spa auf. Die Einheimischen führten Johanna in den Gebrauch der Quellen ein und hielten ihren Zustand wohl für robuster als die drei heimischen Ärzte. Petrus Simonius musste von dort, "von einem Tag zum anderen und überdies in nebliger und regnerischer Beschaffenheit der Witterung", zu einer weiteren Legation aufbrechen, wohl erneut nach Brüssel.

<29>
Währenddessen trank Johanna zehn Tage hintereinander "das Wasser mit ziemlich vollen Bechern". Nachdem sie erbrach, wurde der Trank wiederholt. Ihr Mann kehrte nach Erledigung der Geschäfte zurück und "betrachtete mit Betrübnis die Zunahme der krankhaften Entkräftung, die Erstarrung der Glieder und die sehr starken Krämpfe", die Johannas Unterschenkel lähmten. Sie konnte die Gliedmaßen zwar noch aus eigener Kraft aufrichten, aber nach kurzer Zeit nicht weiter bewegen. Hatte Johanna zuvor nach diesen Quellen verlangt, "so drängte sie nach sieben Wochen zum Fortgehen." Beide reisten zu den Burtscheider Thermen nahe Aachen und anschließend erneut zu den städtischen Quellen, wo Johanna insgesamt zehn Wochen verblieb. Dort "wandte sie vergeblich die Heilmittel einer berühmten Aachener Frau an." Endlich, im Spätsommer 1597 nach Hause zurückgekehrt, konnte Johanna weder ihre Hände noch Beine bewegen, so dass sie stetig auf die Hilfe der Mägde angewiesen blieb: "Die Krankheit war allen Ärzten geheimnisvoll." Sie "konnte nicht einmal einen Finger breit vom Kopf her bis zur Fußsohle ohne Beistand überhaupt ein Glied am Körper bewegen [...]. Der Anblick des menschlichen Elends bot sich allen Menschen dar". "Ich als betrübter Zuschauer konnte nichts außer dem Erdulden und Bemitleiden in den paar Jahren erweisen".

Johanna habe "vielfach unter losbrechenden Tränen" beteuert, dass Gott ihm allein "wegen der treuen Gesinnung und dem Beisammensein mit ihr selbst gnädig sein werde."

<30>
Während ihrer Krankheit wurde Johanna nochmals schwanger. "Sie wunderte sich, dass die so große Menge des sauren getrunkenen Wassers von Spa die Leibesfrucht nicht fortgetrieben hatte". Ihr Mann allerdings, trotz der geschilderten Umstände offenbar ganz in der Hoffnung, dass seine Frau einem vierten Kind das Leben schenken werde, riet ihr vom Heilwasser ab. In den folgenden Monaten ihrer Schwangerschaft zog sie sich im Hause immer mehr zurück, bis sie zu Ostern 1598 "mir das Söhnchen Peter, gleichsam ein wahrhaftiges Wunder der Natur, als Opfer darbrachte". In jener Osternacht hatten die Hebamme und die sie unterstützenden Frauen "die Hoffnung hinsichtlich des Lebens der Mutter und des Sprösslings schon aufgegeben. Plötzlich aber erscholl "unter der Verwunderung aller und ohne Pein (entgegen den ererbten und allen Frauen aufgebürdeten Qualen) das laute Geheul des Kindes, wobei Johanna wegen des Wunderbaren betäubt war."

<31>
Kurzzeitig kam Hoffnung auf, denn "die Ausschwitzungen strömten von selbst und ohne Heilmittel überreichlich von den geschwächten Körperstellen hervor." "Wie viel Dank" stattete sie Gott "für so große Wohltaten ab" - doch die Besserung war nicht von Dauer. Der Schreibende deutet, sicher unter Bezugnahme auf Gespräche mit den Ärzten und natürlich seine eigene Vorstellungswelt, dass "die Brüste, die mit der verschleimten und blutigen Flüssigkeit ganz ausgefüllt und verklebt waren, die Nahrung der Milch nicht darreichen konnten, was das Kennzeichen der in den Schlagadern herrschenden verderblichen Schleime war. Durch die Adern wurde das Strömen der Lebensgeister", die belebende Atmung, "ganz und gar verschlossen. Es gefiel also dem allmächtigen Gott, sie in dieser Welt bis zum letzten Atemzug mit Drangsalen niederzugeschlagen, damit sie nach diesem Leben die um soviel reichlicher zuströmende Freude mit den auserwählten Ihrigen genießen kann. Am 19. Mai, von einem erstickenden Katarrh befallen, starb sie in und mit Christus gütig am folgenden Tag mit dem Ton der zwölften Stunde. Amen." Ihrem Grabstein ließ Simonius folgendes Chronodistichon einschlagen: "In MaIo Denos bIs phoebVs ab aXe reVeXIt -

Ioannae Sengels spIrItVs astra sVbit": "Am zwei mal zehnten Tag" - also am 20. Mai - "fuhr Phoebus", der Lichtgott, "vom Himmelsgewölbe zurück" - es war also 12 Uhr. - "Der Geist der Johanna Sengels stieg zu den Sternen auf."

<32>
Nach der "ehrenvollen Bestattung, welche die Wehklagen der Armen, die in den Straßen der Almosen eingedenk auf die Knie fielen, mehr zierten als die Fackeln und der übrige zum Leichenbegängnis gehörige Prunk", brach Petrus Simonius mit seinen vier Kindern, Caspar, Peter, Anna und Katharina, wegen der derzeit grassierenden Pest zu seinem Landsitz Etgendorf unweit Kaster auf. Diesen Hof, einst in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts von seinem Ururgroßvater, dem erwähnten jülicher Landrentmeister Konrad von Laach und dessen Frau Ida von Beinheim erworben, hatte er mit den Jahren beinahe zur Gänze in seine Hände gebracht, indem er seinen geringen Erbteil durch Zukäufe unter Verwandten und anderen Eigentümern stetig zu vermehren wusste. Etgendorf sollte für die kommenden drei Jahrhunderte Stammsitz der Familie werden, Simonius Ritz zu Etgendorf.

Neue Heirat, aber keine neue Liebe

<33>
Nach der Schilderung einer solchen einmütigen und liebevollen Beziehung, die knapp ein Drittel der Blattzahl seiner Lebensbeschreibung ausmacht, fällt es dem Autobiographen schwer, seine baldige Wiederverheiratung zu rechtfertigen. Er meint, dass er trotz seiner "zerstreuten Hausverwaltung", bedingt durch seine vielen Gesandtschaften, "den so großen Verlust mit Rücksicht auf die Erziehung der Kinder und das Hauswesen ohne eine neue Ehe hätte ertragen können." Der Anstoß soll wiederum von außen gekommen sein, von der Familie, den Verwandten. Sie schlugen dem Erwachsenen verschiedene Verbindungen vor, "unter ihnen eine mit der äußerst vornehmen Catharina, der Tochter des Kölner Ratsherren Philipp Gayll". Doch Simonius entschied sich anders, "damit meinen liebsten Kindern nichts von den guten Eigenschaften und der Erziehung Abbruch tun sollte. Daher wollte ich, selbst in der vorzüglichsten Blüte der besten Jahre, im 37. Lebensjahre befindlich, den Liebreiz des Antlitzes, den blühenden Zustand des Alters, die Schlankheit der Gliedmaßen, den Überfluss an Reichtum und schließlich die Feinheit des Talentes", über welche von ihm geschätzten Eigenschaften also Catharina seiner Anschauung nach verfügte, "verschmähen, damit ich meinen Kindern Genüge leisten könnte."

<34>
Statt ihrer umwarb er eine andere Frau, die ihm noch zu Lebzeiten Johannas "wegen des Ansehens ihres berühmten Hauses, der Aufrichtigkeit des Charakters und der Freundlichkeit, der Uneigennützigkeit des Lebens wie der Erfahrung bei der Leitung der Hausangelegenheiten und dem gediegenen Alter vielfach empfohlen und wie eine Nachbarin bekannt war". Sie war die Tochter des Baumeisters des Kölner Domstifts zu Aldenhoven, hieß Christina von Lövenich und war vielleicht gleichaltrig, vielleicht auch einige Jahre älter als er. Wie üblich wurden im Verlobungsvertrag alle wirtschaftlichen Fragen geregelt; den Kindern sei von seinen Gütern nichts benommen worden. Von Seiten Christinas kamen keine Kinder in die Ehe, nicht damals und nicht in den nächsten Jahren. Sie heirateten im September 1598, fast auf den Tag genau vier Monate nach Johannas Tod, in der Kirche zu Aldenhoven "mit Zeremonien und ehrenhaftem Prunk". Christinas Charakter und Fähigkeiten scheinen denen Johannas vergleichbar gewesen zu sein. Doch andere Quellen vermitteln ein abweichendes Bild. Beschrieb Petrus Simonius seine erste Frau charakterlich als demütig, sparsam und bescheiden, ist von Christina zu vernehmen, dass zu ihrem "leibgeschmuck" unter anderem zwei vergoldete Ketten, ihre vier goldenen Ringe, die sie jeden Tag trug, dann "ein turcosa", also einen Türkis, und ein "ring mit dobbelen händen" zählten. Hinzu kam "daß uberigh golt und silber werckh an ketten, ringen, Becheren, Cleinodien". [7] Simonius Wahrnehmung der beiden Frauen und seine Nähe zu ihnen war offenbar recht unterschiedlich. Berichtet er in seiner Lebensbeschreibung ausführlich über die Liebe zu Johanna und vor allem von ihrer Krankheit, ist von Christina in der Autobiographie mehr nicht zu erfahren. Sie dürfte des Lateinischen nicht mächtig gewesen sein. Hätte sie dies gelesen, sie hätte sich wohl gegenüber seiner ersten Frau zurückgesetzt gefühlt.

<35>
In den ersten Monaten nach Gründung der neuen Familie wurde das jüngste Kind, der zu Ostern geborene Peter, von einer Amme gesäugt: "Von der Schwindsucht angegriffen" lag er wenig später "sehr elend im Bett nieder". Simonius führt das auf die Umstände von Johannas Krankheit zurück, die das junge Leben so erschwerten. Ein christliches Motiv aufgreifend, "bestürmte" er "Gott mit Bitten, dass er Peter aus dem Tal so vielen Unglücks zu sich abrufen wolle." Peter überlebte und trat später als 17-jähriger zu Köln in den Franziskanerorden ein, dem er bis zu seinem Tode angehörte.

Höfische Übel und Ehren

<36>
Der Erzählende fährt mit weiteren Begebenheiten seiner Gesandtschaften fort, die ihn erneut in die spanischen Niederlande führten. Hier waren Kastelle und Städte durch die spanischen Soldaten, angeführt von dem "bewundernswürdigen Feldherrn Francisco de Mendoza von Aragonien" - wie Simonius im selben Zuge verständnisvoll bemerkt -, besetzt und schwer in Mitleidenschaft gezogen. Wieder wird von Strapazen berichtet, so am Neujahrstag 1599 von einem "unglücklichen Sturz vom Pferde", dann von anderen Gesandtschaftsreisen. Schließlich wendet sich sein Interesse dem Düsseldorfer Hof zu. Er sieht sich im Juni 1599 am Flussufer des Rheins stehen, als er die neue Braut des kranken Herzogs Johann Wilhelm und die sie begleitenden lothringischen Adligen in französischer Sprache empfing. Er besinnt sich, kurze Zeit darauf zu Kaiser Rudolf II. nach Böhmen geschickt worden zu sein. Der Anlass war das nun schon über Jahre anhaltende Problem, dass "unser Fürst wenig tüchtig war" und deshalb die Herzogin "an der Regierung teilhaben wollte". Ein Ansinnen, für das ihre Vorgängerin offenbar mit dem Leben gezahlt hatte. Simonius erkannte gleichwohl die brisante Lage der Zeit, denn galt es nicht gar "den offenen Krieg abzuwenden, der in dem Fall, bevorstand, wenn der Fürst ohne Kinder stürbe"?

<37>
Über die von der Herzogin gewünschte Regierungsteilhabe konnte aber nur der Kaiser entscheiden, der ehedem die vornehmlich in den Händen der Räte liegende Kuratelregierung eingesetzt hatte. Sicher, dies gefiel jenen kaum: "Die, welche die Leitung der Regierung inne hatten, wurden übermütiger und eigensinniger; voll Habsucht und Ehrgeiz ertrugen sie die Gesandtschaft nur schwer." Dennoch verloren sie letztlich. Der Kaiser gestand der Herzogin, die auch von ihrem Vater, dem Herzog von Lothringen, diplomatisch unterstützt wurde, "fast alles zu, was sie begehrte." Und die Unterlegenen sahen folglich in den Gesandten den Grund ihrer Zurücksetzung: "Ich geriet deshalb in die Feindschaft, Missgunst und böswillige Anklagen einiger Räte und konnte nicht von den Nachstellungen und durchtriebenen Streichen derselben unberührt sein." Allein im Vertrauen auf seine Unschuld und den Beistand der Herzogin, "wobei Gott mir geneigt war", sei er "nicht einen Finger breit von dem Vorsatz des guten Handelns abgewichen". An der Spitze der Räte, mit denen Simonius in Konflikt geriet, stand Wilhelm von Waldenburg, genannt Schinkern. Schinkern, so erinnert er sich, "entbrannte von außerordentlichem Zorn", wenn etwas nicht nach seinem Willen geschah und konnte solches "nur schwer ertragen". Neben diesem Charakterzug mögen Antipathien eine Rolle gespielt haben, die im Rat zwischen altem Adel und aufsteigendem studiertem Bürgertum bestanden. Simonius jedenfalls schien derzeit auf der richtigen Seite zu stehen: Im Juni des Jahres 1600 verkündete er Schinkern die Entlassung, und zwar "in der Anwesenheit der Herzoginnen Antoinette, Sibilla, der Räte und der Höflinge". Simonius übersetzte die Worte Antoinettes, die ihren Willen in ihrer Landessprache kundtat. Schinkern wurde darauf "noch aufbrausender und sah es auf üble Nachrede und das Privatleben ab, aber freilich vergeblich."

<38>
"Eine neue Gestalt der Regierung wurde beschlossen", aber, so fährt er in deutlicher Kritik an der adligen Gesellschaftsschicht fort, in die er selbst Eingang zu finden suchte, "in Wahrheit schlichen sich Hofübel ein, Unrecht, Ehrgeiz, Betrug und Lügen, von denen der Hof über viele Jahre wegen der Liederlichkeit der Adligen voll war. So neigte sich das Regiment zum schlechteren Regiment." Und er versteht den Verfall des Adels als einen solchen der Unwissenheit und Eitelkeit, vielleicht auch erlahmten Trägheit über lange Zeit unverdienter Ruhe. Der Hof sei "der Sprache und Sitten der Heimat unkundig, wurde täglich von falschem Gerede von Seiten der Vorsteher und Schmeichler befleckt, und wurde endlich von den besten Räten verlassen [...] nach einer unverdienten Beleidigung beschuldigte man bald diesen, später einen anderen."

<39>
Darauf aber wandte sich das Blatt wiederum gegen Simonius: Fast sei ihm "durch die böswilligen Anklagen und Gereiztheiten der Herzogin der Untergang bereitet worden". Es sei ihm aber gelungen, sich mit dem Rückhalt anderer Räte erfolgreich zu verteidigen - "ich gewinne die Weissagung Davids wieder: Verlasset euch nicht auf Fürsten". [8] Hatte er im Jahr 1600, als es am Hofe um ihn besser stand, seine "Hausgenossenschaft" von Jülich nach Düsseldorf verlegt, insbesondere weil er zum Rechenkammerrat berufen wurde, wollte er dieses Amt nun "von den Schultern abwerfen". Dazu überreichte er der Herzogin eine Bittschrift; doch "sie hatte sich von einem Beweis des Hochmutes überzeugt", der ihm aufgrund seiner Entscheidung angelastet wurde. "In die ehemalige Gunst zurückgeführt" wurde er erst dann, als "der Betrug jener, die die Herzogin missgünstig unterrichtet hatten, enthüllt und meine Unschuld erkannt war." Und er resümiert: "Die Missgunst gesellt sich nämlich stets der Standhaftigkeit zu."

<40>
Dem schließen sich nur noch wenige Worte an; Simonius scheint die Niederschrift seiner Lebensbeschreibung ein wenig abrupt beendet zu haben. Er erzählt noch kurz von seiner Anwesenheit und Arbeit auf dem Regensburger Reichstag 1603, wo er "ohne ein Anzeichen der Prahlsucht, aber mit Gewandtheit vorschlug, was mir auch immer aufgetragen worden war, so dass deswegen die Ansichten vieler Gesandter sich meiner Meinung anpassten." Der letzte Satz schließlich zeigt das Ziel auf, den Beweggrund, der den Schreiber von Beginn an vorantrieb: Aufgrund seiner erwähnten Verdienste habe ihn der Kaiser geadelt und ihm zusätzlich die Pfalzgrafenwürde verliehen. "Die kaiserliche Urkunde gibt weitläufig Auskunft."

Anmerkungen

1Stadtarchiv Mönchengladbach (StAMG), Bestand 24, Ritz zu Etgendorf, Akten 1, fol. 1r-8v. Im Folgenden zitiere ich meine Übersetzung des lateinischen Originals. Zwecks besserer Lesbarkeit wurde an einigen Stellen von der wortwörtlichen Übersetzung abgewichen. Der Sinn bleibt dabei jedoch stets gewahrt.
2Vgl. meine im Druck befindliche Arbeit: Petrus Simonius genannt Ritz (1562-1622). Lebensbilder seiner Familie zwischen Bürgertum und Adel in Spätmittelalter und Früher Neuzeit, Diss. Düsseldorf 2000, 275-296.
3StAMG, Bestand 24, Ritz zu Etgendorf, Urkunden A 24 (29.01.1593); ebd., Urkunden A 29, fol. 2v; ebd., Akten 2, fol. 9r-9v.
4Die Briefe v.a. in ebd., Akten 2.
5Peter Stadler: Genf, die großen Mächte und die eidgenössischen Glaubensparteien 1571-1584 (Züricher Beiträge zur Geschichtswissenschaft 15), Zürich 1952, 202.
6Winfried Dotzauer: Deutsche Studenten an der Universität Bourges. Album et liber amicorum, Meisenheim am Glan 1971, 35; Francis Roland Hodges: War, Population, and the Structure of Wealth in Sixteenth-Century Bourges 1557-1586, Diss. Knoxville/Tennessee 1983, 89-91, 117-118.
7StAMG, Bestand 24, Ritz zu Etgendorf, Urkunden A 31, fol.1r-2r (Jülich, 01.08.1600, Abschrift). Nachtrag zur Eheverabredung vom 21.09.1598.
8Psalm 146, 3, der wie folgt weitergeht: "[...] sie sind Menschen, die können ja nicht helfen."


Dr. Olaf R. Richter
Nordrhein-Westfälisches Hauptstaatsarchiv
Mauerstraße 55
40476 Düsseldorf
olaf.richter@hsa.nrw.de
http://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/geschichte/
rheingeschichte/publikationen.html#richter

Empfohlene Zitierweise:

Olaf Richter: "Ego in amorem inciderem ... et ego tristis spectator" - Die Autobiographie des jülich-bergischen Rates Petrus Simonius Ritz (1562-1622), in: zeitenblicke 1 (2002), Nr. 2 [20.12.2002], URL: <http://www.zeitenblicke.historicum.net/2002/02/richter/index.html>

Bitte setzen Sie beim Zitieren dieses Beitrags hinter der URL-Angabe in runden Klammern das Datum Ihres letzten Besuchs dieser Online-Adresse. Zum Zitieren einzelner Passagen nutzen Sie bitte die angegebene Absatznummerierung.



ZEITENBLICKE ISSN: 1619-0459
historicum.net Editorial Abonnement Archiv Richtlinien Impressum