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Gert Polster
Die Datenbank 'Reichshofrat' (RHR) am Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien
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Im Rahmen eines größeren wissenschaftlichen Gesamtprojekts zur Erschließung der Prozessakten des Reichshofrates wurde vom Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank ein Projekt zur EDV-unterstützten Erfassung des aus dem 18. Jahrhundert stammenden sog. Wolfschen Repertoriums (Index actorum judicialium) finanziert. Das Repertorium verzeichnet in 17 Bänden ca. 35.000 bis 40.000 Verfahren und ist damit der wichtigste Fundbehelf zu den Prozessakten des Reichshofrates. Das Wolfsche Repertorium ist alphabetisch nach Klägernamen aufgebaut. Innerhalb der einzelnen Rubriken sind die Fälle chronologisch geordnet. Außer den Klägernamen und der Prozessdauer sind darin noch der Name des Beklagten, der Streitgegenstand, allfällige Entscheidungen und in einigen Fällen Angaben zu den Akten enthalten. Die Prozessakten verteilen sich auf die Serien der Decisa, Denegata antiqua, Denegata recentiora und jene der Oberen Registratur, die einen Zeitrahmen vom 15. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts abdecken und die durch einige kleinere Bestände zu vervollständigen wären. Einer dieser kleineren Serien, den Alten Prager Akten, ist ein ähnliches Verzeichnungsprojekt gewidmet. Die Anlehnung der beiden Projekte aneinander zeigt sich in der Auswahl der Verzeichnungskriterien für die erstellten Datenbanken, die sich stark an jenen der Reichskammergerichtsakten orientiert hat.
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Bisher konnten 13 Bände (Klägernamenbuchstaben A-R) vollständig in die Datenbank übertragen werden. Vom 14. Band wurde die Serie Denegata antiqua bearbeitet. Demnach enthält die Datenbank 29.699 Einträge. Damit sind etwa Dreiviertel des gesamten Verzeichnisses in die Datenbank aufgenommen.
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Der derzeitige Stand erlaubt eine Suche nach Klägern, deren Name mit den Buchstaben A-R beginnt. Die größere Erleichterung aber leistet die Datenbank bei der Suche nach den Beklagten, nach der Prozessdauer und vor allem nach Streitgegenständen. Letztere wurden zusätzlich auch inhaltlich beschlagwortet. Den Akten beigelegte Bilder, Pläne und Karten sind über eine eigene Rubrik leicht herauszufiltern. Die Stärke der Datenbank liegt im erleichterten Zugang zu den Akten. Das Ausfüllen einiger Rubriken des Kategoriensystems zur Erfassung der Akten musste jedoch einer allfälligen Tiefenerschließung vorbehalten bleiben, was aber die Qualität der Datenbank im Hinblick auf die Aktenerschließung in keinem Fall mindert.
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Die Datenbank 'RHR' steht derzeit den Benützern des Haus-, Hof- und Staatsarchivs in Wien auf Anfrage zur Verfügung.
Literatur
Arthur Stögmann: Die Erschließung von Prozessakten des Reichshofrats im Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien. Ein Projektzwischenbericht, in: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 47 (1999), 249-265.
Gert Polster: Die elektronische Erfassung des Wolfschen Repertoriums zu den Prozessakten des Reichshofrats im Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchiv, in: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 51 (2003) (im Druck).



RKG-Aktenverzeichnung

("Frankfurter Grundsätze")

RHR-Aktenverzeichnung
 
1
Inventarnummer
 
2
Aktenserie
1
Signatur
3
Signatur
 
4
Verzeichnis
2
Kläger/Antragsteller
5
Kläger/Antragsteller
3
Beklagte(r)/Antragsgegner
6
Beklagte(r)/Antragsgegner
 
7
Verfahrensdauer
4
RHR-Agenten
8
RHR-Agenten
5
Streitgegenstand, zeitgenössische Bezeichnung und moderne Darstellung
9
Verfahrensgegenstand – zeitgenössische Bezeichnung
 
10
Verfahrensgegenstand – moderne Bezeichnung
 
11
Verfahrensform
6
Vorinstanzen
12
Vorinstanzen
 
13
Entscheidungen
7
Darin-Vermerke
14
Darin-Vermerke
8
Hinweise
15
Bemerkungen
 
16
Überlieferung

Autor:
Gert Polster
Sulzriegel 40
A-7431 Tatzmannsdorf
gert.polster@a1.net

Empfohlene Zitierweise:

Gert Polster: Die Datenbank 'Reichshofrat' (RHR) am Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien, in: zeitenblicke 3 (2004), Nr. 3, [13.12.2004], URL: <Bitte fügen Sie hier aus der Adresszeile des Browsers die aktuelle URL ein.>

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