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Armin Heinen
Der Tod des Diktators und die Gegenwart der Vergangenheit: Rumänien 1989-2002 [*]
Abstract
Rumäniens Weg in die Demokratie nach 1989 ist ein Weg gewaltsamer Revolution, der partiellen Elitenkontinuität und des bewussten Verdrängens. Das hieraus resultierende, alle politische Gruppen einende Leiden an der politischen Kultur Rumäniens spiegelt sich nicht zuletzt wider in der Auseinandersetzung um den Tod des Diktatorenpaares Nicolae und Elena Ceausescu. Der offene politische Streit um die Ceausescu-Jahre und die Dezemberrevolution beginnt nach einer Zeit des Unbehagens erst jetzt, so die These des Beitrags. Er schildert die Gründe für den gewaltsamen Umsturz, richtet den Blick indes vor allem auf die symbolische und diskursive Verortung der 'gestohlenen Revolution'. Angemessen scheint deshalb eine 'dichte Beschreibung', die zugleich zurückgreift auf Konzepte der Transformationsforschung, der Generationensoziologie, der klassischen Revolutionstheorie sowie auf das von Ernst Kantorowicz entwickelte Modell der 'zwei Körper des Königs'.
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Noch immer lastet der Schatten Ceausescus schwer auf Rumänien. Komplizierter, widersprüchlicher als in anderen Ländern Osteuropas verläuft der Transformationsprozess. Strukturelle Gründe wie die wirtschaftlichen Gegebenheiten und die fehlenden Verwaltungstraditionen sind dafür verantwortlich, aber zugleich hat das Land auch noch keinen Konsens in der Bewertung des Umbruchs von 1989 gefunden. Im Widerstreit konkurrierender Deutungsversuche von 'Verrat' (extreme Rechte und Linke), 'Volksrevolution' (alte Eliten) und 'Staatsstreich' (demokratische Opposition) verfestigten sich nach 1989 die politischen Frontlinien. Dabei entzündet sich die Debatte nicht zuletzt am Tod des Diktatorenehepaars, das nach einem kurzen Militärprozess auf dem Gelände der Kaserne von Târgovite hingerichtet wurde.
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Der folgende Beitrag untersucht die Ursachen für den Zusammenbruch des Ceausescu-Regimes, schildert die Revolution von 1989 und beschreibt die Auswirkungen auf die politische Kultur Rumäniens. Im Mittelpunkt steht dabei die Hinrichtung des Diktators, die ganz unterschiedliche Deutungen erfahren hat: als Racheakt und Gebot der Gerechtigkeit, als erfolgreiche Entmachtung und Verhinderung der notwendigen Entzauberung der Tyrannenherrschaft.
I. Die zwei Körper des Diktators
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Nicolae Ceausescu und seine Ehefrau Elena starben viele Tode, und doch vielleicht zu wenige, zu milde, zu uneindeutige. Das Drama begann am 21. Dezember 1989, als das rumänische Fernsehen eine improvisierte Rede des Diktators vor einer großen Menschenmenge live übertrug, wollte doch Ceausescu beweisen, dass die Rumänen hinter ihm stünden, alle und einmütig, und dass die Ereignisse in Timisoara um den ungarischen Pfarrer László Tökés das Werk von "gewaltbereiten Lümmeln" und "Fremden" war. Wie gewohnt verlief die Kundgebung, war sie doch vielfach eingeübt, immer wieder und immer wieder ohne Variation. Aber dann passierte doch das Unerwartete. Einer aus der Menge, nahe am Mikrofon, schrie: "Wir sind keine Lümmel". Die Platzmikrofone übertrugen den Einwurf in die Gehöre der Kundgebungsmenge, die Fernsehmikrofone schallten den Ruf in die Wohnzimmerstuben. Entsetzt warfen die Menschen um den Protestierenden ihre Schildertafeln mit den Lobesrufen für Ceausescu fort. Nur weglaufen wollten sie, nur fortrennen, weil sie fürchteten, von der Securitate für den Zuruf verantwortlich gemacht zu werden. Sie trampelten auf die Holzstiele ihrer Plakate, und das klang beinahe wie Gewehrschüsse. [1] "Ruhe" rief der Diktator irritiert, "Ruhe" und immer wieder "Ruhe", und zum ersten Mal kommunizierte er mit den Menschen, die er ansprach. Unsicherheit zeigte das Gesicht des Diktators. Jeder vor dem Fernseher konnte es sehen. "'Er ist tot', glaubt Paul Fargier damals ausgerufen zu haben, 'es ist, als ob er schon tot wäre, ein derartiger Tyrann kann solch eine Schmach nicht überleben.' Sein Bild töten bedeutet(e), den Mechanismus seiner Macht zum Stoppen zu bringen - kein Zweifel." [2]
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Die Revolution begann jetzt, der Aufstand gegen die zwei Körper des Diktators: gegen die Symbole der Willkürherrschaft – die verdinglichten Statuen und Bilder, die Einprägungen in den Seelen der Menschen – und gegen den Diktator selbst, was noch das Leichteste war. [3] Am Weihnachtstag 1989 starben Nicolae und Elena Ceausescu im Kugelhagel des Exekutionskommandos auf dem Hinterhof einer Kaserne. Die Menschen erfuhren davon allein durch Fernsehbilder, gekürzt, geschnitten, in Farbqualität. Der nichtrechtsstaatliche, nichtrevolutionäre, nicht wirklich öffentliche Tod des Diktators belastet bis heute die politische Kultur Rumäniens.
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So viele Interpretationsmöglichkeiten! War die Revolution Staatsstreich einer sozialistischen Gegenelite oder eine als Revolution getarnte Rebellion oder Fernsehinszenierung oder doch Volksaufstand? Und dasselbe für den Tod der Ceausescus! War die Hinrichtung nichts anderes als eine stalinistische Abrechnung zwischen Parteikadern, ein bewusster Mord am Mitwisser, der der neuen Herrscherclique hätte gefährlich werden können? Oder handelte es sich um einen revolutionären Akt, um die zelebrierte Tötung des Übervaters? War es der Sieg Christi über den Antichristen am Weihnachtsnachmittag 1989, oder wiederum nichts anderes als die unzivilisierte, primitive Bluttat einzelner, dem rumänischen Volk und der Aufgabe, eine bessere Gesellschaft aufzubauen, unwürdig?
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Ein umfangreicher Symbolvorrat steht den menschlichen Gesellschaften zur Verfügung, um den Tod der auserkorenen, gesalbten, gekrönten Herrscher den Untertanen erträglich zu machen, um auf diesem Wege Charisma zu übertragen. Dagegen fehlt ein Formenvokabular für den absoluten politischen Bruch, für den Tod des menschenverachtenden Diktators. Die Zerstörung der Ikonen und Statuen richtet sich gegen dessen Präsenz im Weichbild öffentlicher oder privater Gemeinschaften. Aber was macht man mit dem physischen Körper des toten Diktators? Das Verbrennen, das Zerstreuen der Ascheteile scheidet aus, weil es gerade gilt, eine bessere Gesellschaft aufzubauen, und weil auch die Leichenschändung keine Garantie gegen den Totenkult für den Unmenschen wäre. Zwölf Jahre irrte Mussolinis toter Körper durch Italien, bis er in dessen Heimatgemeinde Predappio seine Ruhestätte fand. Dabei war der Tod Mussolinis zumindest öffentlich gewesen, weil er auf der Flucht ins Ausland erkannt, gelyncht und an den Füßen aufgehängt worden war. [4] Das Volk konnte sich an ihm unmittelbar körperlich abarbeiten. Nach dem Tode Pol Pots in Kambodscha 1998 hatten viele Kambodschaner das Gefühl, um Aufklärung und Gerechtigkeit betrogen zu sein. Deshalb schlug ein weiser Mann vor, den Leichnam am Gerichtsstuhl anzubinden, einen Prozess zu führen und so Frieden zu schaffen. [5] Für Rumänien schied diese Lösung aus, denn gegen die Ceausescus war bereits ein Tribunal verhängt worden, nur eben ein höchst fragwürdiges. Die Ceausescus wurden hingerichtet, nur eben fern der Öffentlichkeit und ohne Beteiligung der revolutionären Masse.
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Die rumänische Fernsehrevolution überschattet den Tod des Diktators mit einer Vieldeutigkeit, die das Land bis heute nicht zur Ruhe kommen lässt.
II. Rumänien als osteuropäischer Sonderfall. Die Ursachen der rumänischen Revolution
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Äußerlich glich die kommunistische Gleichschaltung Rumäniens nach 1945 der Ereignisfolge in anderen Ländern des Ostblocks, gesellschaftlich beruhte sie auf einem eigenständigen Modell. In keinem anderen Land Osteuropas besaß die kommunistische Partei vor 1945 weniger Rückhalt, in keinem anderen Land profitierte sie so sehr von der realsozialistischen 'Bekehrung' der Aufnahmewilligen. Nirgendwo war die Distanz der kommunistischen Parteikader zu den intellektuellen bürgerlich-adeligen Eliten größer und nirgendwo konnte sich schon 1944-47 die nationalkommunistischen Kräfte vergleichbar durchsetzen. Während in Polen und Ungarn Dissidenz 'sich einmischen' bedeutete, zogen sich die rumänischen Intellektuellen aus der Welt zurück, schufen ihre eigene, kleine, heile Gemeinschaft. Bis 1989 blieb der Stalinismus politisches Erfolgsmodell einer nur äußerlich verstädterten und industrialisierten, kulturell aber nach wie vor archaisch-bäuerlich geprägten Gesellschaft. Dabei beruhte die Legitimation der Willkürherrschaft zunächst auf der erzwungenen industriellen Modernisierung, später auf der geradezu paranoiden Anstachelung nationaler Gegensätze.
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Anfang der 70er-Jahre war die sozialistische Industrialisierung abgeschlossen. Die Veralltäglichung der osteuropäischen Mobilisierungsdiktaturen brachte eine enorme Herausforderung für die Integrationskraft und Entwicklungsfähigkeit der realsozialistischen Systeme des Ostens. Während in Ungarn und Polen die systeminterne Dynamik eine zunehmende Verrechtlichung, den Aufbau einer zweiten Ökonomie, die Pluralisierung von kulturellen und politischen Akteuren und die Öffnung gegenüber dem Weltmarkt brachte, reagierte die rumänische Führung mit einer Politik der Herrschaftsverengung, der Prestigeobjekte, der Ästhetisierung von Politik und der wirtschaftlichen Autarkie. Nicht die Partei und ihr wissenschaftliches Programm sicherten die Rationalität und Angemessenheit von Entscheidungen, sondern das Charisma von Nicolae und – seit Ende der 70er-Jahre – auch von Elena Ceausescu. [6] Sie wurden in den Medien gefeiert als Auserwählte des Volkes, als Beschützer gegen fremde – sowjetische und ungarische – Forderungen, als Architekten eines immer mächtigeren und schöneren Landes.

Abb. 1
Abb. 2
Abb. 3
Abb. 4
 

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Zwischen Anspruch und Realität tat sich eine immer größere Kluft auf, die nicht allein die Furcht vor der Securitate überdeckte, sondern auch das Austeritätsprogramm, mit dem Ceausescu die Abhängigkeit von Auslandskrediten reduzieren und sich zugleich vor ausländischer Kritik schützen wollte. Vollauf beschäftigt waren die Menschen, um ihren Lebensunterhalt zu sichern, den von der Partei organisierten Veranstaltungen beizuwohnen, für noch schlechtere Tage vorzusorgen, zu Fuß nach Hause zu gehen, weil wieder einmal der Bus nicht fuhr. Nichts war planbar, auch die privaten gesellschaftlichen Zusammenkünfte nicht, weil es keinen Sonntag mehr gab, sondern immer Werktagsregelungen galten und immer Sonntagsregelungen, denn die Partei verfügte über die Tagesabläufe der Menschen und sorgte dafür, dass die Familien und die Nachbarschaft nicht mehr zusammenkamen. [7] Dass dennoch der Eindruck stetigen Fortschritts nicht schwand, dafür sollten Prestigeprojekte sorgen wie der Regierungspalast oder die Systematisierung der Dörfer, die beide zugleich gewachsene Stadt- und Gemeindestrukturen zerstörten.

 
Abb. 5
Abb. 6
 
Abb. 7
 


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Alle äußere Hektik, alle Lobeshymnen in Presse und Fernsehen konnten die fehlende Ausstrahlung Ceausescus und die pure Willkürherrschaft kaum verdecken. Das politische Regime Rumäniens gründete dabei weder auf totalitären Strukturen, noch hatte es die Milde eines autoritären Regimes, noch beruhte es auf charismatischer Legitimation. Juan Linz und Alfred Stepan haben es als ein 'sultanistisches' System gekennzeichnet, geprägt durch ein enges verwandtschaftliches Beziehungsgeflecht der kleinen Herrschergruppe, durch unkontrollierte Machtausübung und Fehlen einer unpersönlichen Ideologie. Um die eigene Position abzusichern, unterlagen die Nicht-Familien-Mitglieder der Führungskreise einer permanenten Stellenrotation. Institutionelle Macht wurde durch Gegeninstitutionen gebrochen (Partei, Securitate). Das alles erhöhte die Reibungsverluste der Politik, steigerte die Korruption und verminderte den Sachverstand in den Institutionen. Zunehmend entfremdeten sich Militär und Parteiführung, aber auch die Intellektuellen von der Ceausescu-Clique. [8]
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Je weniger Ceausescu seiner Umgebung vertraute, um so mehr klammerte er sich an seine Familie und Verwandten und um so mehr entfremdete er sich dem kommunistischen Parteiapparat und den gesellschaftlichen Eliten. Seit den 70er-Jahren gab es immer wieder Umsturzpläne aus den Reihen sachlich gebildeter Parteifunktionäre und ranghoher Offiziere, welche von der Securitate entweder vereitelt oder, weil zu gefährlich, nicht wirklich durchgeführt wurden. [9] Alleingestellt blieben die oppositionellen Parteicliquen, die Armeeführung und die Dissidenten zu schwach für den Politikwechsel. Sie bedurften der Unterstützung von außen. Hier nun bewirkte die Kombination von politischer Repression, wirtschaftlicher Austerität und nationaler Assimilationspolitik zunächst eine Desolidarisierung der Gesellschaft, dann aber, als der Bogen überspannt war, als die Frustrationen zunahmen und überall sonst die realsozialistischen Systeme zusammenbrachen und als einzelne, wie der Pfarrer László Tökés in Timisoara, sich öffentlichkeitswirksam verweigerten, den Massenprotest und die Solidarisierung von Armeeteilen mit den Aufständischen. Im Umsturz fanden Ceausescu-kritische Parteikader, Führungsgruppen von Armee und Securitate, Proteste gegen nationalistische Unterdrückung der Ungarn, intellektuelle Dissidenten und städtische Volksrevolution zusammen. Niemand konnte Ceausescu zur Abdankung bewegen, es standen keine sowjetischen Truppen im Land, die ein Eingreifen der Ceausescu-treuen Sicherheitskräfte gegen die Demonstranten hätten verhindern können. Der Diktator musste mit Gewalt aus seinem Amt vertrieben werden.
III. Fernsehrevolution, 'Grande Peur' und gebrochene Biographien
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Nach dem Debakel auf dem Platz des Palastes gab sich Ceausescu noch nicht geschlagen. Für den 22. Dezember 1989 kündigte er eine erneute Kundgebung an und verlangte von seinem Kriegsminister, dass er notfalls gewaltsam Ordnung schaffe. Doch das war zu viel für Vasile Milea. Er wollte, er konnte den Befehl nicht ausführen und beging Selbstmord.
[10]
Rundfunk und Fernsehen berichteten von der Tat des 'Verräters'. Aber als Nicolae und Elena Ceausescu sich am Zweiundzwanzigsten auf dem Balkon des Gebäude des Zentralkomitees zeigten, erwarteten sie die Steinwürfe der protestierenden Menge. Die Soldaten schauten zu, griffen nicht ein, beteiligten sich am Sturm der Demonstranten auf das Parteihauptquartier. Das Diktatorehepaar floh im Hubschrauber vom Dach des Gebäudes.
"Der rumänischen Revolution, die so pathetisch begann", schrieb Anneli Ute Gabanyi, eine der besten Kennerinnen der rumänischen Umbruchsjahre, 1990, "haftet immer noch ein Element des Unfaßbaren, des Unwirklichen an. Die Menschen in Rumänien – und wir mit ihnen – wissen, daß es passiert ist – doch das Wissen darüber, was eigentlich geschehen ist, ist äußerst unsicher". Natürlich, es gab Straßendemonstrationen, Schüsse fielen. Doch was davon waren spontane Äußerungen, was inszenierter Bruch, was wirklicher gewaltsamer Kampf zwischen Ceausescuanhängern und -gegnern, was simulierte Gewaltakte?

Abb. 8

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Das Drama fand auf verschiedenen Ebenen statt. In Moskau hatte man Ceausescu längst abgeschrieben. Gerüchte kursierten vor und nach den Dezemberereignissen, dass die sowjetische Führung Ceausescu loswerden wollte, gegebenenfalls durch Straßendemonstrationen wie in Leipzig. Manche Beobachter schlossen daraus, dass der Umsturz von außerhalb vorbereitet worden sei. [11] Zweifellos standen oppositionelle Parteieliten in den Startlöchern, um Perestroika und Glasnost nach östlichem Vorbild zu verwirklichen. Sie wussten, was sie wollten, und sie verfügten über jene sozialen Kontakte, die ihnen den Aufbau einer neuen Ordnung erlaubten, Kontakte zur Armee, zu den Verwaltungen, zu den Industriebetrieben, zum Rundfunk.
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Die Revolution erfolgte im Fernsehen, als fotografiertes Theaterereignis mit all jenen Zutaten, die die pseudorevolutionären Stücke in der Ceausescu-Ära auf die Schauspielhäuser begrenzt hatte: Auftritt eines Dichters, der sein Freiheitslied sang, aber zunächst im Fernsehstudio geprobt hatte. Auftritt der neuen Machtelite, von der man schon gehört hatte, aber die man nicht wirklich kannte. Das französische Revolutionsvokabular diente der neuen politischen Kultur, grenzte ab gegenüber der Ceausescu-Zeit und signalisierte doch nationale Verbundenheit und Kontinuität. Von "Patriot und Sohn von Patrioten" war die Rede, von "Brüdern" und "Bürgern", von "homme de bien". [12]
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Gewaltsam war die Revolution. Mehr als eintausend Tote forderte sie. Aber man wusste und weiß nicht, wer auf wen geschossen hat. Die Securitate auf die Armee? Doch auch die Securitate trug Armeeuniformen! Polizei- und Armeegruppen auf andere Armeegruppen und die Bevölkerung? Aus Ceausescu-Anhängern wurden im Verlaufe der Tage Revolutionswächter! Gebrochene Biographien hinterließen die Dezembertage. So ließ General Stanculescu auf Demonstranten in Timisoara schießen, verhinderte ein Massaker in Bukarest und organisierte die Hinrichtung der Ceausescus. Die Revolution endete ohne, dass die Revolutionsgegner, ohne dass die sogenannten 'Terroristen' gefangengenommen, ihnen der Prozess gemacht worden wäre. Die 'Grande peur', das Chaos der Dezembertage genügt, um die Gewaltakte zu erklären. Aber aus rückwärtiger Sicht sind auch ganz andere Interpretationen vorgeschlagen worden. So vermutet Anneli Ute Gabanyi, dass die Gegenrevolution Ceausescu-loyaler Kräfte nur simuliert worden sei, um die Ermordung des Staatschefs zu legitimieren. [13]
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Der Sieg der revolutionären Eliten über die Volksrevolution ist das Ergebnis jeder erfolgreichen Revolution. Insofern unterliegt auch jedes Revolutionsregime einer fundamentalen Legitimationskrise. Rechte und linke Verschwörungstheorien begleiteten schon die Französische Revolution. In Rumänien kommt die Kritik indes von den Befürwortern demokratischer Neuordnung, und sie richtet sich explizit auch gegen den Prozess und die Form der Hinrichtung des Diktators.
IV. Bilderflut. Die Gründe für das Unbehagen am Prozess gegen Nicolae und Elena Ceausescu
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Der Hubschrauber, mit dem die Ceausescus geflohen waren, kam nur bis zum Karpatenkamm und musste bei Târgovite notlanden. Dort stieg das Ehepaar in ein Auto und setzte die Flucht fort, begleitet von zwei Milizionären, die nicht recht wussten, was sie machen sollten. Als sie durch bewohnte Siedlungen fuhren und die Menschen die Insassen erkannten, befürchteten die Begleiter, selbst Opfer der Lynchjustiz zu werden, beschleunigten die Fahrt, kollidierten mit einem Autobus, der ihnen den Weg versperren sollte, und suchten das Weite. In dieser Situation entschied man, in der nahegelegenen Armeekaserne Unterschlupf zu finden. [14] Deren Befehlshaber wusste nicht recht, ob er die Ceausescus nun schützen oder verhaften sollte. So fiel die Entscheidung in Bukarest, wo sich inzwischen die Lage zugespitzt hatte, nachdem das erste Stockwerk des Fernsehsenders von angeblichen Ceausescu-Anhängern erobert worden war. Als treibende Kraft erwies sich Gelu Voican Voiculescu, einer der wenigen Dissidenten im Revolutionsausschuss. Er verlangte die Liquidierung des Diktatorenehepaares, konnte sich aber nicht gegen Ion Iliescu, den Parteichef von Iasi, durchsetzen. Man beschloss, einen Prozess zu führen. Dabei stand unausgesprochen fest, dass dieser mit der Verurteilung und Hinrichtung der Tyrannen enden müsse. Voiculescu und der stellvertretende Armeebefehlshaber General Stanculescu flogen mit Hubschraubern nach Târgovite und bereiteten das Tribunal vor. Am Dienstag, dem 26. Dezember 1989, wurden Ausschnitte des Prozesses und der Hinrichtung Nicolae und Elena Ceausescus im Fernsehen gezeigt. Diese Bilder brannten sich fest in die politische Kultur Rumäniens ein.
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Voiculescu hatte argumentiert: "Sie oder wir". "Noch mehr Tote oder ein Ende des Schreckens durch sofortige Tötung der Tyrannen". Im Büro General Mileas, des gerade verstorbenen Verteidigungsministers, hatten sich die Revolutionäre getroffen, ein symbolträchtiger Ort, der die Angst vermutlich noch verstärkte – doch auch die Entschlossenheit.

Abb. 9

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Der Prozess gegen das Diktatorenpaar solle nur eine Viertelstunde dauern, schlug Voiculescu in Târgovite vor, aber dann erforderte der Gerichtsakt doch mehr Zeit, ohne freilich rechtsstaatliche Formen anzunehmen. Strafprozesse sollen durch ein geordnetes, nach überschaubaren Regeln geführtes, Distanz herstellendes Verfahren die Schuld eines Angeklagten ermitteln; sie zielen auf sorgfältige Aufklärung, auf Wahrheit und auf Gerechtigkeit. Der Prozess gegen die Ceausescus beraubte Rumänien der Chance systematischer Aufklärung über die Vergangenheit, weil er allein politisch geführt wurde. 'Genozid' sowie 'Untergrabung der Staatsgewalt und der Nationalökonomie', lautete die Anklage. Aus heutiger Sicht fällt es schwer, den Unterschied zu stalinistischen Schnellverfahren wahrzunehmen. Dabei war der Hass des Gerichts nicht gespielt, das Todesurteil gewiss vorbestimmt, doch wurde es mit Überzeugung gefällt.
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Die Fernsehausstrahlung verdeckte die Mitglieder des Gerichts, zeigte allein Nicolae und Elena Ceausescu, einmal im Standbild, wenn das Gericht, der Ankläger und die Verteidiger sprachen, dann wieder in Bewegung, wenn das Diktatorehepaar selbst wutentbrannt antwortete, sich dem Gericht verweigerte. Die Kameraführung machte das Volk selbst zum Richter, indem es das Tribunal ausblendete, die Anwürfe aus dem Off auf das Tyrannenpaar herniederprasseln ließ. [15] Die pseudorevolutionäre Dramaturgie stalinistischer Prozesse, hier hatte sie einen realen Hintergrund.

Abb. 10

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Viele Lesarten ließen die Bilder zu: Sympathie und Mitleid mit den Angeklagten, weil die Standfotos das Monster zum Opfer machten; [16] Schuldgefühl, weil sich die Rumänen "all die Zeit hindurch von zwei armseligen Despoten, zwei sehr kleinen Kleinbürgern" hatten "tyrannisieren lassen"; [17] Scham, weil mit Blick auf Osteuropa allein in Rumänien 1989 scheinbar ein stalinistischer Schauprozess geführt wurde. [18] Doch auch die Initiatoren hatte die Angst getrieben, Rumänien könne alle Stereotypen balkanischer Unordnung bestätigen, wenn Ceausescu nach Bukarest zurückgebracht und der Volksmenge übergeben werde. [19] Wahrscheinlich wäre es das Beste gewesen, die Menge hätte das Tyrannenpaar auf der Flucht geschnappt, seinen eigenen Ritus für die Verurteilung entwickelt und die Bestrafung durchgeführt. Jedenfalls hätte die revolutionäre Tat nicht den Schein normaler rechtsstaatlicher Ordnung eingefordert, wären Prozess und Hinrichtung öffentlich erfolgt. Statt dessen belastet ein Schauprozess die politische Kultur Rumäniens, der eben nicht Aufklärung, nicht Wahrheit brachte, sondern allein dem Augenblick diente, den Anlass für die Hinrichtung lieferte und den aufgestauten Hass, medial über das Fernsehen vermittelt, kanalisierte.

Abb. 11

V. Trauma: Der Tod Ceausescus, die Sprache des Volkes und das Leiden an der Kultur des Balkans
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Als die Bilder von der Hinrichtung durch das Fernsehen – anfangs bruchstückhaft, später ausführlicher – übertragen wurden, hatten sie zunächst einmal die gewünschte Wirkung. Die Waffen verstummten. Am Tod des Diktators schien es keine Zweifel zu geben. Erst später entzündeten sich die Fragen.
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Die Exekution sollte nach dem Willen der Verantwortlichen einem klaren Ritual folgen, wie alle militärischen und zivilen Exekutionen – mit Anwesenheit des Staatsanwalts, des Protokollführers, eines Arztes. Doch dann kam alles ganz anders. Unmittelbar nach dem Prozess wurden Nicolae und Elena Ceausescu von den Soldaten gefesselt und in den Kasernenhof geführt. Hier warteten die Schützen des Exekutionskommandos freilich nicht auf den Einsatzbefehl, sondern schossen sofort los, – zehn Mal, zwanzig Mal, dreißig Mal – damit sie es hinter sich hatten, damit der Tyrann endlich seinen verdienten Tod fand und damit Ruhe war. Der Kameramann, der alles aufnehmen sollte, den Prozess und die Hinrichtung, stolperte hinterher. "Als er die Schüsse hörte, richtete er seine Kamera sofort in die Richtung, aus der diese gekommen" waren. "Er konnte nur noch die letzten auf sie abgefeuerten Schüsse festhalten und den Augenblick einfangen, als die beiden bereits niedergefallen waren und sich vor ihnen eine Staub- und Rauchwolke erhob." [20] Später wurden Gerüchte verbreitet, die Ceausescus seien vor ihrem Tod gefoltert worden. Das rumänische Trauma gründet auf dem Misstrauen gegenüber dem Tod im verschlossenen Kasernenhof und dem Zweifel gegenüber den Bildern, die nicht einmal den Anspruch auf Vollständigkeit erheben können. "Die Exekution der Ceausescus und die Ostentation ihrer Leichen" war selbst "unter Medienbedingungen" missglückt, so Manfred Schneider. [21]
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Angst herrschte, Angst trieb die Soldaten, Angst leitete die Verantwortlichen – Angst vor der Gegenrevolution, Angst vor den durchaus lebendigen Toten, Angst vor der Volksrevolution. Nach der Hinrichtung wurden die Leichen der Ceausescus nach Bukarest gebracht. In einem Hubschrauber saßen sie alle dicht gedrängt zusammen, die Körper der Toten, die Schützen des Todeskommandos, die beiden Hauptverantwortlichen. Weil sie fürchteten, erschossen zu werden, zwangen die Fallschirmjäger den Hubschrauber am Stadtrand Bukarests zur Landung und machten sich aus dem Staub. Auch die Hauptverantwortlichen wollten nicht mit den Leichen im Stadtzentrum ankommen, so wurden die Gebeine am Ort zurückgelassen, mit einem Wächter. Der freilich hoffte vergebens auf Ablösung, verließ den Ort, und da lagen sie nun, bis den Mitgliedern des revolutionären Zentrums in Bukarest auffiel, dass die Kadaver noch sicher versteckt werden müssten. Es begann eine nächtliche Suche, die sogar einen Toten forderte, weil ein Schuss das Mitglied des Suchkommandos traf. Am frühen Morgen fand man die in Decken eingehüllten Körper bei einem Militärposten, ganz in der Nähe eines Friedhofs. Dort wurden die Ceausescus begraben, mit Totenschein und unter fremdem Namen. Man hätte erwarten können, dass das Begräbnis schnell und ohne Aufwand erfolgte. Tatsächlich respektierte die Beerdigung auf dem Friedhof Ghencea alle orthodoxen Gewohnheiten, obwohl keine Priester beteiligt waren, das gesamte Ritual der Zeremonie. Und Zeremonienmeister war Gelu Voican Voiculescu. [22]
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Warum diese Durchbrechung des revolutionären Schauspiels? Auch wenn es nicht zu beweisen ist, so wird man daran denken müssen, dass in Rumänien die Vorstellung der lebendigen Toten durchaus noch aktiv ist, nämlich die Imagination, dass die toten Seelen das Begräbnis überwachen und die Lebendigen bestrafen, wenn die Totenzeremonie nicht allen Anforderungen genügt. [23] Das dem orthodoxem Ritus nachgebildete Begräbnis sorgte dafür, dass die Ceausescus wirklich tot waren und dem Urteil und der Kraft höherer Mächte anvertraut wurden.
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Dagegen ist ein anderes Motiv für die heimliche Beerdigung offensichtlich, nämlich die Furcht vor der revolutionären Menge, die Angst, die Masse werde sich an den Körpern der Toten vergehen, Schande und Frevel den Leichen antun, [24] somit die zivilisatorische Mission der Revolution gefährden und diese ins Unrecht stellen.
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Dabei hatte die Menge längst begonnen, den symbolischen Körper der Ceausescus zu vernichten. In Sibiu belagerte die Masse das kommunistische Hauptquartier, drang in das Gebäude ein und verbrannte die Portraits Ceausescus oder warf die Bilder hinunter. [25] Auf den Straßen hörte man Losungen wie in Prag, Leipzig und Berlin: "Wir sind das Volk", aber auch: "Nieder mit dem Verbrecher", "Vrem Craciun fara nebun" ("Wir wollen ein Weihnachten ohne den Verrückten"), [26] "Ole, ole, Ceausescu nu mai e" (Ole, ole. Ceausescu ist nicht mehr da!). [27] Es gab indes auch eindeutigere Rufe: "Laßt sie nicht schnell sterben!" oder "Sie sollen hingerichtet werden wie Brâncoveanu", wie der walachische Fürst, der zusammen mit seinen Söhnen von den Türken 1714 enthauptet wurde. "Gelegentlich arteten die Rituale", so Anneli Ute Gabanyi, "in kollektiven Exorzismus aus, einprägsam etwa die Szene, die den ehemaligen Museumswächter in Ceausescus gehätscheltem und zur Kleinstadt hochgepäppelten Geburtsort Scornicesti zeigte, wie er ein Großporträt des abgesetzten Diktators von der Wand nahm, und 'Teufel' und 'Monster' brüllend, mit einem Flaggenstiel durchbohrte. ... Dabei fällt auf, daß die Verteufelung Ceausescus mit derselben Ausschließlichkeit und ritualisierten Hingabe zelebriert wurde wie der ihm zuvor dargebrachte Kult." [28] Reinigend konnte der Bildersturm nur wirken, wenn der absolute Bruch auch emotional erkennbar wurde. Dabei rekurrierte die Sprache des Aufstandes nicht auf den Formenschatz westlicher Demokratie, oder – wie im Fernsehen – auf das Vorbild der Französischen Revolution, sondern auf die moralischen Vorstellungen volksreligiöser Imaginationen und Handlungsrituale.
VI. Die vier Phasen der Vergangenheitsbewältigung
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Was blieb übrig von den Ceausescu-Jahren? Zu viel – und zu viel Widersprüchliches: Da waren zunächst die staatlichen Eliten, die nur zum Teil ausgewechselt wurden, dann die große Mehrheit der Menschen mit ihren gebrochenen Biographien und den von der Ceausescu-Zeit geprägten Einstellungsmustern und schließlich eine enttäuschte Schar von Dissidenten. Unentschieden blieb lange die Frage, was für eine Revolution 1989 denn sein sollte: eine Revolution der Erneuerung des Sozialismus, eine politisch-demokratische Revolution der Abrechnung mit dem Kommunismus, eine Revolution der Gesellschaftsordnung nach marktwirtschaftlichen Kriterien, ein moralischer Aufstand? Die Anpassung an den Westen gab hierauf in den Folgejahren die Antwort, doch noch heute wird sie nicht von allen akzeptiert.
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In vier Phasen kann man die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und die Beschäftigung mit dem toten Diktator gliedern:
1. Die Jahre der Angst, 1989-1991/92
Sicherlich, die Menschen spürten, wie sie neue Freiräume gewannen. Fasziniert berichtete der Adevarul, dass im Palastsaal eine Kabarett- und Varietéveranstaltung stattgefunden habe. "Der Palastsaal gehört wieder uns", lautete das begeisterte Fazit. Anstelle sorgsam inszenierter Stücke, von Ferne gelenkter Aufführungen, sei jetzt spontane Musik zu hören gewesen, Kabarett und freche Chansons. [29] Und dennoch dominierte die Furcht, die Angst der Jugendlichen und Studenten, dass alles vergeblich gewesen sei und die alten Eliten Rumänien beherrschten, die Furcht der Bauern, dass ihre Hoffnung auf ein großes eigenes Landstück nicht erfüllt werde, die Angst der Arbeiter vor dem Verlust ihrer Arbeitsplätze, das Bangen der Regierung vor Reformen, die die Menschen überfordere, schließlich die Angst des Präsidenten Iliescu vor einer Kommunistenjagd, die die Gesellschaft spalten musste, unerfahrene Politiker an die Macht gebracht und seine eigene Herrschaft gefährdet hätte. [30]
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Als Iliescu den Aufstand der Studenten durch die Bergarbeiter des Jiu-Tales niederknüppeln ließ (Juni 1990), appellierte er an die rohe Kraft der moralischen Volksrevolution gegen die demokratisch-idealistische Revolution der Intellektuellen.
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In diesem politischen Klima lancierten die politisch Verantwortlichen eine Kampagne, die alle Aufmerksamkeit auf das Luxusleben des Ceausescu-Clans, auf das Lügengebäude um die Person Nicoale und Elena Ceausescus und das lächerlich kleinbürgerliche Benehmen der Familie lenkte. So erfuhr man, dass die 'Wissenschaftlerin von Weltruf', Elena Ceausescu, die 'habilitierte Chemikerin' und 'Akademieangehörige', nur vier Volksschulklassen besucht hatte und dabei auch noch zweimal sitzengeblieben war. [31] Dreißig führende PCR-Funktionäre kamen vor Gericht, wurden zu teils langen Haftstrafen verurteilt, kamen aber nach kurzer Zeit 1994 wieder frei.
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Die Gegenwart beschäftigte die Menschen, die Zukunft galt es zu gestalten, noch war die Erinnerung an Ceausescu nicht verblasst und wagte kaum jemand, offen Partei für den Ex-Diktator zu beziehen. Das änderte sich erst allmählich in den Folgejahren.
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2. Die Zeit der Depression und des nationalistischen Furors 1992-1994/95
Zwei Jahre nach der Revolution, vor den notwendigen Neuwahlen von 1992, brach die Regierungspartei, die Front der Nationalen Rettung, im Streit über die notwendigen Wirtschaftsreformen auseinander. Die Meinungsumfragen sagten einen Sieg der reformbereiten Kräfte voraus, doch tatsächlich errang der strukturkonservative Flügel unter Ion Iliescu den ersten Platz. Der FDSN (Frontul Democrat al Salvarii Nationale) verfügte über keine ausreichende Mehrheit, und so war er auf die Unterstützung durch extrem nationalistische rechts- und linksradikale Gruppen angewiesen. Man kann sich leicht vorstellen, dass das politische Klima Rumäniens sich weiter verdüsterte. In ganz Osteuropa gab es damals "Zweifel am Sinn der [...] Revolution, Ängste vor den unumgänglichen Reformen, schwindendes Vertrauen in die neuen demokratischen Institutionen, provokante Fragen, ob die 1989 überwundenen Regime wirklich so schlimm gewesen seien." [32] In einer solch depressiven Stimmung richtete sich der Blick auf die Vergangenheit, freilich nicht auf die Zeit der Entbehrung unter Ceausescu, sondern des Kampfes gegen die Sowjetunion. General Antonescu, der rumänische Staatsführer 1940-1944, wurde zum neuen nationalen Helden gekürt, Symbolfigur für nationale Größe, der Wiedereingliederung Bessarabiens in das nationale Territorium, des antibolschewistischen Kampfes, ethnischer Reinheit, vermeintlicher moralischer Integrität und der Handlungsfähigkeit einer autoritären Führung. Für die Kräfte um Iliescu ging es vor allem darum, eine Rückkehr König Michaels nach Rumänien zu verhindern, während die nationalistischen Gruppen mit dem Verweis auf Antonescu ethnische Zwistigkeiten und großrumänische Phantasien anheizten.
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Immerhin, 1992/93 gab es auch erste Bemühungen, Ceausescu zu rehabilitieren. Privatleute gründeten ein 'Komitee für die Ehrung des Andenkens' an den 'Präsidenten'. Einige wenige sammelten sich 1992 am Tag des Geburtstags Ceausescus an dessen Grab. Zwei Jahre später, Januar 1994, waren es schon bis zu 150 Personen, vorwiegend Ältere, Arbeiter, Beamte, Lehrer, die am Grab zusammentrafen. [33] 'România Mare', die Zeitschrift der gleichnamigen rechtsradikalen Partei, erinnerte an die guten Seiten der Ceausescu-Jahre. [34] Und 'Europa', politisch in denselben Farben gewaschen, glaubte gar feststellen zu dürfen, dass vier Jahre nach dem Umsturz von 1989 die Erinnerung an Ceausescu in den Herzen vieler Enttäuschter und Enterbter lebendig geblieben sei. [35] Der Aufruf einer neugegründeten Kommunistischen Partei feierte den "Präsidenten Nicolae Ceausescu als nationalen Helden, Kämpfer für die Ehre, Freiheit und Unabhängigkeit des Vaterlandes" und als Opfer der niederträchtigen Mordtat westlicher und östlicher Spione. [36] Von materiellen sozialistischen Errungenschaften war indes nicht die Rede.
<36>
Das Gegengift, das die Regierung ausstreute, wirkte noch immer. Eine Briefmarkenserie zeigte Denkmäler und städtebauliche Ensembles in Bukarest, die von Ceausescu in seinem Größenwahn zerstört worden waren. [37] Und im Fernsehen erschienen Berichte über die Opfer der Diktaturjahre. [38] Vor allem aber griffen allmählich die Strukturreformen. Sie rissen die Rumänen aus der Ohnmacht heraus und schwächten zusehends die Stellung der altsozialistischen Eliten. Die Zeitungslandschaft wurde differenzierter, neue Rundfunk- und TV-Stationen nahmen den Sendebetrieb auf.
<37>
3. Demokratischer Neubeginn und Enttäuschung, 1995/96-2000
Eine Senatskommission, die den Aufstand von 1989 untersuchte, sorgte 1994/95 für Aufregung. Deren Vorsitzender meinte, von einem Staatsstreich gegen Ceausescu sprechen zu dürfen, der die antikommunistische Volksrevolution usurpiert habe. Ion Iliescu selbst, der Staatspräsident, bedauerte, dass Nicolae Ceausescu hingerichtet worden sei. Doch meinte er zugleich, es habe keine andere Lösung gegeben, um einen Bürgerkrieg zu verhindern. [39] Bei einer Meinungsumfrage hatten 1994 lediglich 28% der Befragten die These vertreten, die Hinrichtung der Ceausescus sei falsch gewesen, ein Jahr später waren es bereits 53%. [40] Im Januar 1996 meldete sich ein 'Ehrengerichtshof der rumänischen Revolution' zu Wort und verlangte eine Wiederaufnahme des Verfahrens, um das Ansehen der rumänischen Justiz wiederherzustellen. [41]
<38>
Die Parlamentswahlen von 1996 brachten den Sieg der demokratischen Opposition. Der Vorwurf, die Kommunistenhetze würde das Land spalten, griff nicht mehr. Zum ersten Mal nach 66 Jahren erlebte Rumänien einen durch vergleichsweise faire Wahlen bestätigten Machtwechsel. Auch wenn die neue Regierung die Hoffnungen der Vielen auf einen raschen wirtschaftlichen Aufstieg, auf erfolgreiche Korruptionsbekämpfung und entschlossene Führung enttäuschte, schuf sie Strukturen, die eine differenzierte Aufarbeitung der Vergangenheit begünstigten. So nahm etwa der Nationalrat zur Prüfung der Securitate-Archive vor den Präsidentschaftswahlen 2000 seine Arbeit auf. Die Archive wurden ein wenig geöffnet, neue Schulbücher auf den Markt geworfen. Das in Sighet eingerichtete Erinnerungs- und Forschungszentrum Anna Blandianas etablierte sich als wichtige Institution und das Nationale Institut für Totalitarismusforschung veröffentlichte wichtige Quellen. Offener und kontroverser als früher berichteten die Medien über die Zeit Ceausescus und den Umsturz von 1989. [42]
<39>
Von dieser Offenheit bei gleichzeitiger Enttäuschung über die wirtschaftliche Entwicklung profitierte freilich auch die extreme Rechte und die extrem nationalistische Linke. Beide trieben, wenn auch in unterschiedlichen Formen, die Rehabilitierung Ceausescus voran.
<40>
4. Neuanfang - Der Kampf um die Jugend nach Ceausescu, 1999/2000-2002
Regelmäßig im Dezember und Januar, an den Todes- und Geburtstagen Nicolae Ceausescus, kommen neue und alte Ceausescu-Jünger am Grab bzw. am Geburtsort Ceausescus zusammen. Sie feiern, so wie sie es gewohnt sind, mit langen Reden ohne Widerworten, einstimmigem Beifall und schönen Erinnerungen an die goldenen Jahre der Sozialistischen Republik. Wenn es denn doch Negatives gab 1965-1989, das sich nicht so leicht verdrängen lässt, so machen sie dafür Elena Ceausescu verantwortlich, die Frau des Diktators als Verführerin und Intrigantin. Anfangs waren es mehrere Hundert, die in Bukarest und Scornicesti zusammentrafen, heute sind es bis zu eintausend Personen, deren exzentrisches Auftreten von der Presse aufmerksam verfolgt wird. Jede noch so abstruse Forderung wird der Meldung für Wert befunden: Die Ceausescus müssten exhumiert werden, um festzustellen, ob sie gefoltert worden seien. Sie hätten ein Anrecht auf die Beerdigung in ihrer Heimatgemeinde. Es gälte ein Mausoleum beim Palast des Volkes zu bauen [43]. Süffisant bemerkt der Curierul National am 28. Januar 2002: Die Teilnehmer an der Ceausescu-Gedenkveranstaltung "haben sich der Zeiten erinnert, da sie alles hatten", sie nutzten die Gelegenheit, "die Bingo-Spiele, die große Zahl der Mordtaten, die Selbstmorde, die Diebstähle, die Armut und die Korruption" von heute zu verurteilen. [44]


<41>
Doch die Gefahr kommt nicht von den 'Ewig-Gestrigen'. Längst hat sich die große Mehrheit der Rumänen für den Westen und für die europäische Integration entschlossen. Daran spiegelt sich die Hoffnung, endlich einen Weg zu finden, heraus aus balkanischen Traditionen, der Wunsch, die Korruption zu bekämpfen und Transparenz herzustellen. Die eigentliche Bedrohung resultiert aus der verblassenden Erinnerung. Am 2. August 2002 veröffentlichte der 'Cotidianul' einen bemerkenswerten Aufsatz, in dem der Autor eine Spaltung der Erinnerung an Ceausescu konstatierte. Die politische Klasse habe sich angewöhnt, Äußerlichkeiten des Jetzt mit jenen der Ceausescu-Jahre zu vergleichen, die Mitwirkung der Familien führender Politiker im öffentlichen Geschehen, das vermeintliche Überborden der Bürokratie. Der Vergleich sei freilich unzulässig, denn er identifiziere den generellen Typus des nationalen Politikgestalters, der eine ihm vertraute Beratergruppe benötige, mit der persönlichen Machtausübung in einem totalitären System, und er unterscheide nicht zwischen der Willkürherrschaft realsozialistischer Machtapparate, den Schwierigkeiten der Transformationsphase und der rationalen Administration, wie sie zunehmend für die kapitalistische Ordnung erforderlich sei. Für die Generation derjenigen, die in den 50er Jahren ihre politische Sozialisation erfuhren, bedeute Erinnerung an Ceausescu Erinnerung an 'Verbrechen', für die diejenigen, die die 70er Jahren bewusst erlebten, 'Polizeistaat', für die Generation der 1980er Jahre 'Armut und Zerstörung von Stadt- und Dorfstrukturen'. Die Jugendlichen aber, die nach dem Dezember 1989 politisch erwachsen wurden, erführen Ceausescu als Symbol von Autorität, Ordnung, nationaler Autonomie und des Widerstandes gegen die Großmächte. Ein zurechtgestutzter Diktator sei ihnen sympathisch, wie den vielen, die noch vom Staat abhingen und nichts mehr als die Privatisierung und die Freiheit des Marktes fürchteten. Ohne es bewusst zu merken, werde Ceausescu zunehmend eine sympathische Figur der Geschichte, in Zukunft vielleicht ein neuer Michael der Tapfere. Leere Regale in den Geschäften, Brot- und Zuckerrationen, Flüsterwitze, Angst vor Bespitzelung, all dies würden die jungen Menschen allenfalls vom Hörensagen kennen, doch zugleich erzähle man ihnen, dass unter Ceausescu die Währung stabil geblieben sei und die Verbrechensrate niedrig. [45] Der Kampf um die Besetzung der Vergangenheit beginnt jetzt erst.
VII. Verblassende Erinnerung und steinerne Einprägungen. Diskurszwang
<42>
Die symbolische Zerstörung des zweiten Körpers des Diktators blieb notwendigerweise unvollständig. Zerstört wurden die Bilder, die Straßentafeln mit den Lobpreisungen, zerstört auch die verdreckten, verarmten Waisenheime, die politischen Gefängnisse, übrig blieben – zum Teil durchaus ansehnliche – Wohnblöcke in den Städten, verrottete Staatsbetriebe – die indes sichere Arbeitsplätze boten – die Sala Palatului und der riesige Regierungspalast, der heute das Parlament beherbergt. Die Erinnerung an Ceausescu ist so höchst lebendig, aber einseitig und bedarf immer wieder der kritischen Kontextualisierung.

Abb. 12

<43>
Freilich, auch die Ceausescu-Anhänger müssen mit Widersprüchen leben. Das Grab Ceausescus ziert ein orthodoxes Kreuz. Und ohne ein Kreuz könnte man Ceausescu kaum als nationalen Helden feiern, denn die Revolution hat zu einer veränderten Selbstwahrnehmung geführt. Die Wiederentdeckung des christlichen Erbes bewirkte eine Identitätsverortung rumänischer Kultur, die mit dem Atheismus Ceausescus in krassem Widerspruch steht. Bezeichnenderweise fordert der Vorsitzende der Rumänischen Arbeiterpartei, der selbsternannten Nachfolgerin des PCR, eine christliche Beerdigung, von der die orthodoxe Kirche indes nichts wissen will. [46]

Abb. 14
Abb. 14

<44>
Wer im Internet zu Leben und Tod Ceausescus recherchiert, findet rasch eine Web-Seite, auf der die letzten Tage Ceausescus zu einem touristischen Programm gemacht werden. [47] 'The shocking story of Ceausecu's Death' lautet die Überschrift. Die Teilnehmer der Besichtigungsfahrt werden in Vier-Sterne-Hotels untergebracht, und von dort aus können sie das Drama der letzten Tage des Diktators an den Originalschauplätzen nachvollziehen. Sie sehen die Winterresidenz der Ceausescus, das ehemalige Museum der Kommunistischen Partei, das Doftana-Gefängnis für die politischen Gefangenen, Scornicesti und den Königspalast, den Ceausescu für sich und seine Familie reserviert hatte, aber auch den Balkon, auf dem der Diktator seine letzte Amtshandlung vollzog und von dem er aus mit dem Hubschrauber nach Târgovite floh. Wie eine Verfolgungsjagd auf den Spuren eines Vampirs ist die Tour geplant. Sie endet mit einem Festmahl im 'Haus des Volkes'.
<45>
Bezeichnenderweise richtet sich dieser Reisevorschlag nur an ausländische, vornehmlich an amerikanische Touristen. In Rumänien selbst ist die Erinnerung an Ceausescu viel zu widersprüchlich, zu schmerzhaft, um Anlass zu einer Vergnügungstour zu geben.
<46>
Während in allen anderen Ostblockstaaten 1989 ein friedlicher Wandel gelang, erzwangen die verhärteten politischen Strukturen Rumäniens einen gewaltsamen Umsturz, dem das Diktatorenpaar zum Opfer fiel. Ganz verschiedene Handlungsstränge trafen im Dezember 1989 aufeinander und dementsprechend vielfältig sind auch die Interpretationsmöglichkeiten und die Interpretationsangebote: Die Revolution war Volksrevolution und sozialistischer Staatsstreich, war Freiheitskampf und einfacher Aufstand gegen Armut, war lustvoller Bildersturm und gelenkte Fernsehrevolution. Selbst die Hinrichtung auf dem Kasernenhof lässt sich als revolutionärer Akt und als Abrechnung zwischen verfeindeten Macht-Gruppen deuten.
<47>
Letztlich blieb Rumänien ein Bürgerkrieg erspart. Die Wähler votierten für die politische Kontinuität einer altsozialistischen, indes reformbereiten Elite und erkauften dies mit dem Verzicht auf einen Prozess gegen den Kommunismus und gegen die Mittäter. Nach vier Phasen raschen politischen Wandels, nach der Eingliederung in westliche Strukturen, und nachdem die Erinnerung an die Zeit vor 1989 allmählich verblasst ist, hat der Ceausescu-Kult neue Adepten gewonnen. Freilich liegt darin auch eine Chance. Die Offensive der nationalistischen Linken und Rechten zwingt dazu, die politische Auseinandersetzung um das Erbe Ceausescus und die Deutung der Revolution von 1989 neu zu eröffnen. Für die Jugend muss das, was zwischen 1944-1989 geschah, erklärt werden. Die Vergangenheit lässt sich im Widerstreit konkurrierender Deutungen nicht länger verdrängen.
Anmerkungen
[*] Der Beitrag stellt die ergänzte Fassung eines Aufsatzes dar, der zuerst erschienen ist in: Leviathan. Zeitschrift für Sozialwissenschaft 31(2003)/ 2, 168-184.
[1] Dennis Deletant: România sub regimul comunist (decembrie 1947 - decembrie 1989), in: Mihai Barbulescu u.a.: Istoria României, Bukarest 1998, 574.
[2] Jean Paul Fargier: Geisel des Bildes – Bild der Geisel, in: Peter Weibel (Hg.): Von der Bürokratie zur Telekratie. Rumänien im Fernsehen. Ein Symposion aus Budapest, Berlin 1990, 94.
[3] Vgl. Manfred Schneider: Das Gericht im Off. Der Prozeß gegen die Ceaeusescus. Trilogie des Umsturzes, in: Hubertus von Amelunxen / Andrei Ujica (Hg.): Television / Revolution. Das Ultimatum des Bildes. Rumänien im Dezember 1989, Marburg 1990, 144f.
[4] http://www3.mdr.de/kulturreport/130102/thema3.html.
[5] Katherine Verdery: The political life of dead bodies. Reburial and postsocialist change, Columbia 1999, 2. Um 896 sah die Stadt Rom tatsächlich ein solches Leichengericht, als der tote Papst Formosus aus dem Sarg geholt, bekleidet und auf den Papstthron gesetzt wurde, um ihm den Prozess zu machen. Nach dem Schuldspruch nahm man dem Skelett die päpstlichen Gewänder ab, amputierte einige Finger der rechten Hand als Strafe für den Meineid, schließlich wurde der Kadaver im Tiber versenkt. Harald Zimmermann: Papstabsetzungen des Mittelalters, Graz 1968, 55ff.
[6] Eniko Baga / Melanie Tatur: Rumäniens Sonderweg in Mitteleuropa. Ein Beitrag zu den zivilgesellschaftlichen Ressourcen der Transformation in Mitteleuropa, in: Comparativ 4 (1997)/ 3, 114-135; Trond Gilberg: Nationalism and Communism in Romania. The rise and fall of Ceausescu's personal dictatorship, Boulder 1990.
[7] Katherine Verdery: The "Etatization" of Time in Ceausescu's Romania, in: What was Socialism, and what comes next?, Princeton 1996, 39-60.
[8] Steven D. Roper: The unfinished revolution, Amsterdam 2000, 50ff. Einen knappen Überblick über die Geschichte Rumäniens seit 1965 bietet auch: Daniel Ursprung, Rumänien – Modernisierung und Reform im Spannungsfeld evolutionärer und revolutionärer Konzepte, in: Carsten Goehrke / Seraina Gilly (Hg.): Transformation und historisches Erbe in den Staaten des europäischen Ostens, Bern 2000, 403-440.
[9] Catherine Durandin: Istoria Românilor, Iasi 1998, 368.
[10] Ausführlich hat William Totok die letzten Stunden der Ceausescus beschrieben. Für den deutschsprachigen Leser sind vor allem auch die zahlreichen Zeitzeugenaussagen nützlich. Der Aufsatz schließt mit einer umfangreichen Bibliographie: William Totok: Was fühlt man bei einem Tyrannenmord? Teilnehmer am Ceausescu-Prozeß erinnern sich, in: Halbjahresschrift für südosteuropäische Geschichte, Literatur und Politik 11 (1999)/ 2, 12-33.
[11] Florin Constantiniu: O istorie sincera a poporului român, Bukarest 1997, 536.
[12] Anneli Ute Gabanyi: 'Rumänien: Die inszenierte Revolution', in: Krista Zach (Hg.): Rumänien im Brennpunkt, München 1998, 398ff.
[13] Anneli Ute Gabanyi: Systemwechsel in Rumänien. Von der Revolution zur Transformation, München 1998, 153.
[14] Ausführlich diskutiert werden die letzten Stunden des Diktatorpaares in: Marius Tuca Show: Ultimele zile ale Lui Ceausescu, Bukarest 1999.
[15] Schneider: Das Gericht im Off, 143.
[16] Fargier: Geisel des Bildes, 96f.
[17] Andrei Plesu, in: Amelunxen: Ujica, 71.
[18] Florin Constantiniu: O istorie sincera a poporului român, Bukarest 1997, 541.
[19] Siehe dazu die Diskussion in: Marius Tuca Show: Ultimele zile ale Lui Ceausescu.
[20] Interview W. Totoks mit Gelu Voican Voiculescu http://home.t-online.de/home/totok/zehn1.htm
[21] Schneider: Das Gericht im Off, 144f.
[22] Marius Tuca Show: Ultimele zile ale lui Ceausescu, 198ff.
[23] Verdery: The political life, 43; Peter M. Kreuter: Der Vampirglaube in Südosteuropa. Studien zur Genese, Bedeutung und Funktion, Berlin 2001, 144ff.
[24] Marius Tuca Show: Ultimele zile ale lui Ceausescu, 208ff.
[25] Claudiu Nicolae Popescu: A bloody Christmas, http://www.ainova.sk/journalism/journal/christmas.html
[26] Gabanyi: 'Rumänien: Die inszenierte Revolution', 395ff.
[27] Wolf Oschlies: Ceausescus Schatten schwindet. Politische Geschichte Rumäniens, 1988- 1998, Köln 1998, 47.
[28] Anneli Ute Gabanyi: Die unvollendete Revolution. Rumänien zwischen Diktatur und Demokratie, München 1990, 71f.
[29] Adevarul, 14.2.1990. Andrei Sora und Ramona Caramela schickten mir aus Rumänien Zusammenfassungen und Kopien von Zeitungsartikeln für die Jahre 1990-1996. Ihnen sei an dieser Stelle ganz herzlich gedankt.
[30] Oschlies: Ceausescus Schatten, 56f.
[31] Gabanyi: Unvollendete, 68ff.
[32] Oschlies: Ceausescus Schatten, 58.
[33] Adevarul, 27.1.1994.
[34] România Mare, 10.1.1992.
[35] Europa, 24.11.1993.
[36] Europa, 25.1.1994.
[37] România libera, 17.2.1993.
[38] Edward Kanterian: Wissen, wo die Gräber liegen. Wie Rumänien sich seiner kommunistischen Vergangenheit zu stellen beginnt, in: FAZ, 24.6.2002.
[39] Reuter-Meldung, 21.12.1995, http://www.ceausescu.org/ceausescu_texts/revolution/hasty_tr ial.htm.
[40] '22', 24.1.1996.
[41] Cotidianul, 12.1.1996.
[42] Kanterian: Wissen, wo die Gräber liegen; Armin Heinen: Auf den Schwingen Draculas nach Europa? Die öffentliche Debatte um neue Schulbücher als Indikator der Transformationskrise der rumänischen Geschichtskultur, in: Jahrbücher für die Geschichte und Kultur Südosteuropas 2 (2001), 91-104.
[43] Curierul National, 25.1.2001.
[44] Curierul National, 28.1.2002.
[45] Cotidianul, 2.8.2002.
[46] Adevarul, 27.1.1994; Evinementul Zilei, 27.1.1995; Curierul National, 25.1.2001.
[47] http://www.rotraveler.com/tours/ceausescu.php

Autor:
Prof. Dr. Armin Heinen
Historisches Institut der RWTH Aachen
Kopernikusstr. 16
52056 Aachen
armin.heinen@post.rwth-aachen.de

Empfohlene Zitierweise:

Armin Heinen: Der Tod des Diktators und die Gegenwart der Vergangenheit: Rumänien 1989-2002, in: zeitenblicke 3 (2004), Nr. 1 [09.06.2004], URL: <http://zeitenblicke.historicum.net/2004/01/heinen/index.html>

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