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Rudolf Speth
Königin Luise von Preußen als Nationalheldin
Abstract
Die nationale Gedächtnispolitik, die nach dem Tod Königin Luises 1810 in Preußen einsetzte, weist einige Besonderheiten auf. Die tote Königin wurde nicht mehr in Formen des monarchischen Totenkultes verehrt. Sie wurde zur Heldin in der Erzählung von der nationalen Befreiung. Die intellektuellen Verfechter des Konzeptes der Volkserhebung sahen im frühen Tod der Königin ein brauchbares Symbol für die Mobilisierung des Volkes. Der Luisenkult und die Opferrhetorik erreichten aber erst im Kaiserreich ihren Höhepunkt. Erst dort wurde der Luisenkult zum festen Bestandteil des kulturellen Gedächtnisses. Luise wurde auch zur weiblichen Ikone der nationalen Bewegung. Die Stiftung des Luisenordens, das Luisenkreuz und die Popularisierung der Luisengeschichte in Volksbüchern trugen dazu bei, die Frauen in die Nation zu inkludieren. Der Luisenkult ist Teil eines politischen Mythos. Politische Mythen sind Narrationen und dienen der Identitätsstiftung und der Mobilisierung des politischen Verbandes. Ihre Wirkung entfalten sie durch Rituale und Reduktion der komplexen Wirklichkeit auf einfache Deutungs- und Handlungsmuster.

Abb. 1
 
Der Tod der Königin
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Die preußische Königin Luise starb am 19. Juli 1810 in Hohenzieritz, dem Schloss der Eltern in Mecklenburg. Sie sollte in Berlin beerdigt werden.
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Am 25. Juli bewegte sich der Trauerzug mit dem Sarg von Hohenzieritz nach Berlin. "Überall strömt die Bevölkerung zusammen, überschüttet den Sarg mit Blumen", schrieb ein Zeitzeuge. [1] Auf dem Weg wurde Station in Gransee gemacht: der Sarg blieb über die Nacht dort. Schinkel hat dort später ein Denkmal errichtet. Die nächste Station war Oranienburg. In Berlin empfing der König am Schloss den Sarg und an den nächsten drei Tagen zogen Tausende Berliner am aufgebahrten Leichnam der Königin vorbei.
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Die Todesnachricht ließ den Staatstheoretiker der Restaurationszeit, Friedrich von Gentz, an elementare staatsökonomische Dinge denken. "Der Tod der Königin von Preußen ist der härteste Schlag, der diesen Staat jetzt noch treffen konnte. Mit ihr verschwindet nicht allein das einzige wahre Lebenselement, das diese absterbende Maschine noch beseelte, sondern auch die einzige große Dekoration, die ihr ein gewisses äußeres Ansehen noch erhielt. Für alles, was Meinung heißt, selbst für den gemeinen Geldkredit der preußischen Monarchie, konnte nichts empfindlicheres geschehen." [2]
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Auch der Jurist Wilhelm von Gerlach notierte seine Betroffenheit und die Anteilnahme der Bevölkerung Berlins. Der protestantische Theologe Friedrich Daniel Schleiermacher hielt den Gedenkgottesdienst. Heinrich von Kleist reagierte in seinen 'Abendblättern' auf den Tod Luises. Max von Schenkendorff schrieb ein Gedicht: 'Auf den Tod der Königin'.
Spätestens hier begann die Konstruktion des Luisen-Mythos. Der Luisen-Mythos, die Erzählung vom Leben und Tod der preußischen Königin, wurde eingebettet in den größeren Zusammenhang vom Mythos der Nation. Luise wurde darin zur Heldin in der wichtigen Phase der Konstituierung der Nation, während der Befreiungskriege zu Beginn des 19. Jahrhunderts. [3]
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Die Nation wurde als eine Gemeinschaft vorgestellt, deren Vergangenheit weit zurückreicht auf ein fernes Gründungsereignis und deren Zukunft das säkulare Heil, die politische Verfassung der Nation, erbringen soll. Als preußische Königin war Luise mit dieser Vergangenheit verknüpft und als Zeitgenossin der Befreiungskriege teilte sie die Zukunftserwartungen innerhalb der nationalen Erweckung. Luise wurde zur Leidensfigur in dieser Erzählung der Nation und ihr Tod zum Opfer für das säkulare Heil der Nation.
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Warum konnte die tote Königin zur weiblichen Ikone der Befreiungskriege aufsteigen? Dazu sollen im folgenden die letzten Jahre der Königin vor ihrem Tod geschildert werden. Es ist aber auch wichtig, genauer zu wissen, was Mythen sind, um dann auf die Phasen der Mythisierung Luises präziser einzugehen. In einem letzten Abschnitt soll versucht werden, die Wirkungsweise der dabei verwendeten Opferrhetorik sichtbar zu machen.
Historische Biografhie
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Die äußeren Daten sind schnell erzählt: Luise wurde 1776 als Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz in Hannover geboren; sie wuchs am Darmstädter Hof auf (die Mutter Friederike war eine Prinzessin von Hessen-Darmstadt). 1793 wurde sie mit dem preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm verlobt und im gleichen Jahr war am 24. Dezember Hochzeit. Nach dem Tod Friedrich Wilhelm II., 1797, wird der Kronprinz König und Luise Königin.
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Wichtiger für die Mythenbildung war allerdings ein anderer Abschnitt im Leben der Königin. Napoleons Heere standen 1806 an Preußens Grenzen. Nachdem bereits der Rheinbund gegründet war und 19 süddeutsche Fürsten aus dem Reich ausgetreten waren, blieb allein Preußen als führende Macht des Widerstandes gegen Napoleon übrig.
Preußen bereitete sich 1806 auf den Krieg vor. Der König zog im Herbst mit seinem Heerführer, dem Herzog von Braunschweig, ins Feld. Luise begleitete ihren Gemahl in das Hauptquartier nach Naumburg. Während Luise nach Berlin flüchtete, erlitt die preußische Armee um den 15. Oktober 1806 eine vernichtende Niederlage.
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Der König floh vor den nachsetzenden napoleonischen Truppen und das Alte Reich brach zusammen. Es hatte den napoleonischen Invasionsarmeen mit ihren neuartigen Techniken der Kriegsführung nichts Adäquates entgegenzusetzen. Preußen war akut bedroht und ging einem ähnlichen Schicksal wie die Rheinbundstaaten entgegen.
1806 floh Luise mit dem Hof vor den anrückenden napoleonischen Truppen aus Berlin nach Königsberg. Luise versuchte ihren zaudernden Gatten moralisch zu stärken. Sie suchte Kontakt zu den Reformern Preußens, zu Hardenberg, dem Nachfolger des Reichsfreiherrn vom Stein. Ihr Ziel war es, den Widerstand gegen Napoleon zu organisieren und sie zeigte sich für die Gedanken der Nationalbewegung empfänglich. Doch Napoleon zog am 27. Oktober glanzvoll in Berlin ein.
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Der Hof floh zu Beginn des Jahres 1807 weiter von Königsberg nach Memel, da auch Königsberg von Napoleon nicht mehr sicher schien. Von Ostpreußen aus sollte der Widerstand gelenkt und das übrig gebliebene Land reorganisiert werden.
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Der Hof verbrachte die Jahre bis 1809 in Königsberg und das Königspaar kehrte erst am 23.12.1809 wieder nach Berlin zurück.
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Selbst diese wenigen Daten aus ihrem Leben sind nicht frei von Interpretation. Es gibt keine Geschichte der Königin, die nicht ihr Leben in der einen oder anderen Weise 'ausschmücken' würde oder die nicht mehr oder weniger intensiv die verschiedenen Stationen ihres Lebens erzählerisch verknüpfen würde. Eine dieser Verknüpfungsformen ist die mythische Erzählung, die durch bestimmte Techniken besondere Wirkungen zu erzielen versucht. [4]
Der Luisen-Mythos als politischer Mythos
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Der Luisen-Mythos ist eingebettet und verkoppelt mit nationalen Mythen. Mythen sind Erzählungen, die nach der Art eines Dramas gestaltet sind. Einige der Akte sind gerade vorgestellt worden: Die Königin kommt aus 'einfachen' Verhältnissen; sie wird vom König erwählt; sie strebt über ihre festgelegte Rolle hinaus; sie greift in das Weltgeschehen ein, leidet an ihm und kann es aber doch nicht zum Guten wenden; sie stirbt früh. Die Erzählung bildet einen Rahmen mit den Stationen: Natürlichkeit – Aufstieg (Heirat) – Komplikationen mit dem Hof (Politik) – Kampf mit der Staatsräson – tragischer, früher Tod.
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Mythen können als narrative Symbolsysteme begriffen werden, in denen Selbstbeschreibungen einer Gemeinschaft sprachlich-expressiv und rituell-darstellend zur Geltung kommen. Politische Mythen sind angewandte Erzählungen, die eine bestimmte Weltsicht strukturieren, indem sie Deutungsmuster bereitstellen. Darüber hinaus legitimieren sie die politische Struktur der Gesellschaft oder sie versuchen eine alternatives Legitimationsmuster aufzubauen und damit die bestehende Ordnung zu delegitimieren. Mythen sind Narrationen, die sich auf eine kollektive Wirklichkeit beziehen und deshalb eine gewisse Ernsthaftigkeit und Verbindlichkeit beanspruchen. Mythische Erzählungen sind in den meisten Fällen weitschweifig, umständlich und mehrdeutig. Diese Mehrdeutigkeit gewinnen sie, indem sie immer wieder neu erzählt werden; je imaginativer sie dadurch werden, desto mehr nimmt ihre poetische Qualität zu. Dieses unerschöpfliche Potenzial an Bedeutsamkeit macht sie für künstlerische Bearbeitungen und Adaptionen interessant, nicht aber für politische Zwecke.
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Um politischen Zwecken dienen zu können, müssen Mythen in ihrer ausufernden Mehrdeutigkeit kanalisiert werden. Politische Mythen sind Reduktionsmodelle, die sich in ihrer suggerierten Alternativlosigkeit von der poetischen Version unterscheiden. Bestimmte Sequenzen werden dekontexualisiert und verkürzt. Erhalten bleiben aber die narrativen Verfahren wie die dramatische Struktur, die Kreisschlüssigkeit, die Koinzidenz von Ereignissen oder die Genealogie. Mythen und auch politische Mythen leisten damit die Strukturierung von Zeit, indem sie Ablaufmuster unter Rückgriff auf naturale Zeitmodi schaffen. Solche Muster orientieren sich an der latenten Identität von Ereignissen, an der Wiederholbarkeit und an den von der Natur und der Biologie vorgegebenen Zeitrhythmen.
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Politische Mythen bedienen sich auch der Techniken der Heroisierung. Sie werden dann zu Kampferzählungen und ausgestattet mit einer heroischen Ethik. Historische Personen werden zu heroischen Figuren, indem Ambivalenzen beseitigt werden und ihre Alltäglichkeit und Durchschnittlichkeit ausgeblendet wird. Nicht jede historische Gestalt eignet sich zur Mythisierung. Bestimmte Voraussetzungen sind notwendig: früher Tod, Jugendlichkeit, Selbstüberwindung, Marginalisierung. Erst dadurch wird der 'Rohstoff' durch Ausdeutung, Modellierung und ikonischer Verdichtung zu einer Heroenerzählung geformt.
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Die so mythisierte Person wird zur Licht- und Heilsgestalt. Die Person wird sakralisiert und mit Heilserwartungen ausgestattet. Gerade für nationale Mythen sind solche Heilsgestalten wichtig, weil sie Zukunftserwartungen wecken und den politischen Verband mobilisieren können. Mit der Sakralisierung wird eine Kernbestand politischer Ideen festgehalten und der Kritik entzogen. Damit dienen politische Mythen immer auch ein Stück weit der Verschleierung von Herrschaft.
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Mythen und vor allem politische Mythen haben neben ihrer narrativen auch eine rituelle, handlungsorientierte Seite. Politische Mythen sind Gegenstand einer Inszenierung und öffentlichen Zurschaustellung. Deshalb benötigen sie eine besonders ausgeprägte Handlungsdimension. Erst dadurch werden politische Mythen Teil der sozialen und politischen Realität und für kollektives Handeln bedeutsam. Die Ritualisierung politischer Mythen entfaltet eine umfassendere und tiefere Wirksamkeit als die Rezeption des Stoffes über Erzählungen.
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Gerade im 19. Jahrhundert, als es um die Formierung nationaler Identitäten ging, ist die Ritualisierung nationaler Großerzählungen deutlich zu beobachten. Die Feste, Zeremonien, Aufmärsche, Denkmalserrichtungen und politischen Kulte waren die Medien, mit denen sich politische Mythen verbreiten konnten.
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Durch diese Form der Ritualisierung werden die politischen Akteure und Adressaten körperlich involviert. Sie werden durch die Feste aus ihrem Alltag herausgerissen und in einen emotionalen Ausnahmezustand versetzt. Emil Durkheim hat in seiner Religionssoziologie die periodischen Zusammenkünfte und die dadurch ermöglichte soziale Ansteckung als Grund für die Kollektivbildung erkannt. Durch Zeremonien und Rituale würden bestimmte Ideen und Gefühle zwischen den Beteiligten hervorgerufen und die Gegenwart an die Vergangenheit und das Individuum an das Kollektiv gebunden. [5]
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Die Rituale politischer Mythen sind Akte der politischen Kommunikation und dienen der Generierung politischer Kollektivsymbole. In den ritualisierten mythischen Handlungsvollzügen wird eine kollektive Zusammengehörigkeit und ein soziales und politisches Band geschaffen, das von strukturell anderer Natur ist als die Bindung durch nutzenkalkulatorisch bestimmte Interessen.
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Politische Mythen werden von verschiedenen Deutungseliten benutzt, um Machtpositionen gegen Einwände zu immunisieren oder gewünschte Entwicklungen voranzutreiben. Politische Mythen werden daher für die Identitätsbildung, die Integration und die Generierung von Handlungsfähigkeit des politischen Kollektivs funktionalisiert. Ein funktionaler Blick auf politische Mythen lässt deutlich werden, wie sie im politischen Kampf eingesetzt und instrumentalisiert werden.
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Die wichtigste Funktion ist sicher die Identitätsbildung des politischen Verbandes. Politische Mythen erzeugen einen Wissensvorrat einer Gruppe, die aus diesem ein Bewusstsein ihrer Einheit und Eigenart bezieht. Politische Mythen sind daher Generatoren des kulturellen Gedächtnisses, in dem Selbstbilder dauerhaft niedergelegt werden, aber auch Fremdbilder und Bilder der Feinde des politischen Verbandes. Zu diesem kulturellen Gedächtnis gehört die Art und Weise, wie eine Gruppe ihre Erinnerungen organisiert und institutionalisiert. Dazu zählt auch, was erinnert und was vergessen wird. Die Kehrseite davon ist, dass politische Mythen Handlungsalternativen nicht mehr sichtbar machen und in Freund-Feind-Stereotypen verfallen.
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Politische Mythen versorgen den politischen Verband mit Deutungs- und Sinnangeboten. Sie machen ihn dadurch handlungsfähig. Nationale Mythen versuchen die Gründung des politischen Verbandes zu erreichen, indem sie ein Gründungsereignis herausstellen und eine Gründungsgeschichte erzählen. Je weiter das Gründungsereignis zurückliegt, desto größer die legitimatorische Kraft. Während der Nationsbildungsprozesse werden politische Mythen auch genutzt, um zu mobilisieren und die nationale Einheit zu erzwingen. Sie verweisen dann nicht nur auf ein vergangenes Gründungsereignis, sondern arbeiten mit noch nicht eingelösten Versprechungen und Erwartungen.
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Ein wichtige Funktion neben der Mobilisierung ist die Territorialisierung des politischen Verbandes durch politische Mythen. Politische Herrschaft ist in der Neuzeit vor allem Herrschaft über den Raum und politmythische Besetzung des Raumes ist ein wirkungsvolles Herrschaftsmittel. Erinnerungsorte werden geschaffen und mit der nationalen Erzählung verbunden. Die Territorialisierung politischer Identität ist vor allem ein Kennzeichen nationaler Mythen. Auch im Luisen-Mythos lässt sich diese Territorialisierung beobachten.
Phasen der Mythisierung
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Wir können mehrere Phasen der Mythisierung Luises unterscheiden. Die Mythisierung ihrer Person setzte bereits mit der Hochzeit ein und erlebte in den Befreiungskriegen noch einmal eine Intensivierung. Im Zuge der Verbreiterung der Nationalbewegung in den 1840er Jahren und nach 1860 verzeichnen wir eine dritte Phase, während die vierte Phase nach der erfolgten Gründung des Nationalstaats, im Kaiserreich, beginnt.
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Bereits zu Lebzeiten versuchten die Dichter der Frühromantik, Friedrich Schlegel und besonders Novalis, Luise als ideale Königin des Volkes und das Königspaar als Vorbild eines christlichen Königtums zu zeichnen.
<28>
August Wilhelm Schlegel stilisierte sie zur "Königin der Herzen", zur Lichtgestalt für das einfache Volk in den ärmlichen "Hütten". [6]
Novalis wollte das Königspaar als gesellschaftliches Integrationsinstrument gebrauchen:
"Jede gebildete Frau und jede sorgfältige Mutter sollte das Bild der Königin in ihrem oder ihrer Töchter Wohnzimmer haben", schrieb er. Er schlug vor, dass alle Hochzeiten in Preußen ein Huldigungsritual für die Königin Luise enthalten sollten. Die Königin sollte, wie einst die antiken Götter, das gewöhnliche Leben veredeln. Und so sollte "echter Patriotismus" entstehen. [7]
Befreiungskriege
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Mit den Befreiungskriegen 1813 trat die Luisenverehrung aus dem Kontext der dynastischen Huldigung heraus. Ihre Person wurde nun nationalpolitisch instrumentalisiert. Die intellektuellen Akteure des Konzepts der Volkserhebung suchten nach brauchbaren Symbolen und Ritualen der Mobilisierung des Volkes. Der bereits bestehende Luisenkult wurde intensiviert und neu justiert, weg vom dynastischen Kult hin zum nationalen.
<30>
Jetzt wurde das Leben und die Flucht der Königin nach Ostpreußen den nationalen Bedürfnissen entsprechend ausgestaltet. Luise wurde nun als eine Person beschrieben, die den Durchhaltewillen Preußens gegen den französischen Feind verkörperte, während der König als hilflos dargestellt wurde.
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Heinrich von Kleist schrieb damals: "In diesem (unglücklichen) Krieg sieht man sie einen wahrhaft königlichen Charakter entwickeln. Sie hat den ganzen großen Gegenstand, auf den es ankommt, umfasst [...]. Sie versammelt alle unsere großen Männer, die der König vernachlässigt und von denen uns doch nur allein Rettung kommen kann, um sich; ja sie ist es, die das, was noch nicht zusammengestürzt ist, hält." [8] Gerade in Absetzung zum zaudernden König erscheint die Tatkraft Luises um so heller und mitreißender.
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Auf der Flucht nach Königsberg, einer wichtigen Station innerhalb der mythischen Narration, soll sie auf der Festung Ortelsburg das 'Lied des Harfners' aus Goethes Roman 'Wilhelm Meister' in ihr Tagebuch notiert haben:
"Wer nie sein Brot mit Tränen aß, Wer nie die kummervollen Nächte Auf seinem Bette weinend saß Der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte" [9]
<33>
Von dieser Geschichte des Ausdrucks der königlichen Sorge um ihr Land gibt es mindestens drei Versionen. Das Tagebuch ist zwar nicht mehr auffindbar, doch die Königin soll diese Geschichte dort notiert haben. Eine andere Version erzählt, die Königin hätte diese Verse mit dem Finger an die mit Rauhreif bedeckte Fensterscheibe ihres Zimmers geschrieben. Eine dritte, dramatischere, macht aus dem rauhreifbedeckten Fenster das Holz ihres Tisches, in das sie die Verse geritzt haben soll.
<34>
Melodramatischen Höhepunkt bildet die Erzählung Hufelands, ihres Leibarztes, von der Flucht nach Memel:
"Wir brachten drei Tage und drei Nächte, die Tage teils in den Sturmwellen des Meeres, teils im Eise fahrend, die Nächte in elendesten Nachtquartieren zu". [10]
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Als Ausschmückung und Dramatisierung dieser Flucht wird immer wieder ein Satz Luises zitiert, der ihren Patriotismus und ihre Opferbereitschaft unterstreichen soll: "Ich will lieber in die Hände Gottes fallen, als dieser Menschen", soll Luise beim Verlassen der preußischen Hauptstadt gesagt haben.
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Diese Flucht von Festung zu Festung hat in den Luisen-Biographien eine Schlüsselfunktion. Luise war krank, todkrank und der König, zaudernd und feige, entschloss sich, die alten, mutlosen und wenig patriotischen Ratgeber weiter zu verwenden. Hardenberg wurde entlassen und mit Stein ein Bruch herbeigeführt; die einzigen, die den Staat reorganisieren hätten können.
<37>
Doch trotz der widrigen Umstände gab Luise nicht auf. 1807, so wird berichtet, versuchte sie Napoleon kompromissbereit zu stimmen. Luise wird hier von den Biographen in die Rolle der Leidenden und Duldenden gekleidet. Luise gab insgesamt das Bild einer tapferen und opferbereiten Königin ab.
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Dichtung und Wahrheit werden unentwirrbar ineinander zu einer Heiligengeschichte verwoben. Ihre reale Person wird durch die Erzählungen unkenntlich gemacht. Passenderweise endet die Geschichte mit dem frühen Tod der Heiligen. Ihr Tod mit 34 Jahren wird in den Erzählungen über sie zum dramatischen Höhepunkt ausgestaltet.
<39>
Der Tod der Königin steht für etwas: Für die Nation, die erst noch verwirklicht werden musste. In den Befreiungskriegen dienten die nationalen Mythen als Mittel der Mobilisierung und der Vergemeinschaftung. Luise wurde zu den geistigen Vorkämpfern der Freiheitskriege gezählt und als Wegbereiterin der 'Wiedergeburt des deutschen Vaterlandes' stilisiert. Dazu passte auch eine häufig zitierte Äußerung Napoleons an seinen Marschall Berthier: "Sie spornte ohne Aufhören den König und seine Generale an; sie wollte Blut." [11]
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Der Dichter Theodor Körner, der später als Freicorpskämpfer fällt, verfasste 1812 ein Gedicht 'Vor Rauchs Büste der Königin Luise'.Darin wird Luise mit Barbarossa verglichen:
"Kommt dann der Tag der Freiheit und der Rache, Dann ruft Dein Volk: dann deutsche Frau, erwache, Ein guter Engel für die gute Sache!" [12]
<41>
Dieses Gedicht gehört zu dem am häufigsten zitierten Luisen-Text im 19. Jahrhundert. Der sich bildende Luisen-Mythos wird darin mit einem anderen, älteren verbunden, dem Barbarossa-Mythos. Luise schläft, gleich Friedrich Barbarossa, und harrt der Auferstehung des Reiches. Der Tag der Freiheit schien vielen während der Befreiungskriege gekommen. Nachdem aber diese nicht von durchschlagendem Erfolg gekrönt waren, war es erst die Gründung des Deutschen Reiches 1871, die Barbarossa und Luise erwachen ließ. Der Luisen-Mythos wird damit fest verankert mit Preußens Demütigung und seiner größten Not und er wird dadurch auch gleichzeitig bezogen auf Preußens Auferstehung, als die die Gründung des Kaiserreiches verstanden wurde.
<42>
Mit Luises Tod setzte eine strategische, nationale Gedächtnispolitik ein: Das Eiserne Kreuz wurde zu Luises Geburtstag am 10. März 1813 gestiftet. Es zielte vor allem auf die Ehrung der Soldaten in den Befreiungskriegen. In ihrem Namen wurde zum Heiligen Krieg gegen Napoleon aufgerufen. Das Eiserne Kreuz wurde als wichtigster preußischer Kriegsorden 1870, 1914 und 1939 erneuert. Zu dieser Gedächtnispolitik hinzu kamen das Luisenkreuz, gestiftet zum Geburtstag im Jahre 1823 für Frauen, die sich um Preußen Verdienste erworben haben, und die Luisenstiftung zur Erziehung höherer Töchter, die noch heute besteht und in Berlin eine Schule betreibt.
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Zur Anreicherung des Nationsmythos mit der Ikone Luises zählt auch die Stiftung des Luisenordens am 3. August 1814. Dieser wurde in nationalpolitisch entscheidenden Phasen immer wieder erneuert. Man verlieh den Orden an Frauen, die sich durch die Pflege von Verwundeten während der Kriege und revolutionärer Ereignisse ausgezeichnet haben. Dieser Orden war Teil der Strategie, die Frauen in die Nation mit einzubeziehen und sie speziell für die Pflege von Verwundeten während des Krieges zu motivieren. Der 'Vaterländische Frauenverein' hat diese Tätigkeit im großen Stil während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 ausgeübt.
Die Kategorie des Opfers
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Die Deutung des Todes der Königin Luise zeigt, dass mit der Opfersemantik die Sprache der religiösen Sinnstiftung beerbt wurde. Die Situation ist paradox: die Semantik des Opfers wird weiter gepflegt, obwohl die durch sie bezeichnete Praxis längst ihr Ende gefunden hat. Mit der Aufklärung wird das Opfer entzaubert, funktionslos. Das angewachsene Wissen über Ursachen und Zusammenhänge lehrt, dass es keine höheren Mächte gibt, die es zu besänftigen gilt. Die von Max Weber so bezeichnete "Entzauberung der Welt" brachte die Einsicht, dass der Lauf der Dinge nicht durch Opferhandlungen beeinflusst werden kann.
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Die Verwendung der Opferrhetorik hängt an bestimmten Voraussetzungen und ist verknüpft mit strategischen Bedürfnissen: Das Opfer muss vor allem unschuldig sein. Sollte der Tod der Königin ein Opfertod sein, so musste die Unschuld des Opfers zweifelsfrei feststehen. Es musste nachgewiesen werden können, dass das Opfer keine Schuld auf sich geladen hat, wofür der Tod Sühne sein könnte. Bei Luise wurde diese Unschuld auch deshalb umstandslos angenommen, weil sie jung starb, mit 34 Jahren. Jugendlichkeit deutet auf Unschuld hin.
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Sie war aber auch unschuldig, weil sie einfach und unkompliziert war. Sie war keine Intellektuelle, ganz im Gegenteil. Sie nahm nicht am politischen Ränkespiel teil. So wurde sie schon zu Lebzeiten von den Dichtern vorgestellt - und sie war eine Frau. Die Biografen wurden nicht müde, ihre Güte und ihre Milde herauszustellen. Luise wurde in einem Gedicht bei der Nachfeier zur Einholung der Leiche nach Berlin als Engel Gottes, der zur Erde herabstieg, vorgestellt. Hier war es nicht mehr weit, ihr Unsterblichkeit attestieren zu können.
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Luises Tod wurde nach den Vorgaben der antiken Opfersemantik gedeutet. Sie starb mit 34 Jahren, geschwächt durch 10 Geburten, was für damalige Verhältnisse keine Seltenheit war – sie hat ihren Dienst für den Fortbestand der hohenzollernschen Dynastie geleistet. Sie erschien als eine von Napoleon und seinen Truppen Gehetzte und Gejagte. Die Erzählungen unterstellen, dass sie sich die tödliche Krankheit auf der Flucht von Königsberg nach Memel 1807 zugezogen hatte.
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Ihre Einzigartigkeit und ihre Unersetzlichkeit wurden durch die Reaktionen von Gentz auf ihren Tod unterstrichen. Friedrich Wilhelm III. und der preußische Staat stehen völlig glanzlos dar und sind um die Kreditwürdigkeit gebracht. Die Königin ist das einzige symbolische Kapital, über das der preußische Staat noch verfügte.
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Friedrich Wilhelm III. bekommt in den mythisierenden Erzählungen eine negative Rollencharakteristik: Luise wird das Opfer seiner Unentschlossenheit und seines mangelnden Widerstandswillens. Die Geschlechterpolarisierung geht zugunsten der Königin aus. Die Trauer sollte deshalb auch ein Eingeständnis der Schuldgefühle sein.
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Ähnlich wurde der Tod Luises durch einen Zeitzeugen gedeutet: Heinrich Steffens, Professor in Halle notierte: "Allgemein schrieb man den Tod der Königin der unglücklichen Lage des Landes zu. Der Feind, sagte man sich, habe die Schutzgöttin des Volkes getötet." [13] Luises Tod wird zum Vermächtnis, zum Ansporn, das Vaterland von den Feinden zu befreien.
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Zur Inszenierung des Opfers und zum rechten Einsatz der dazugehörigen Symbole und Riten gehört die Festlegung, für wen geopfert wurde und wer dadurch in die Pflicht genommen werden soll. Damit treten die Sinnstiftungsunternehmer auf den Plan.
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Luise opferte sich für die Nation. Diese Deutung wurde von den intellektuellen Aktivisten der Befreiungskriege verbreitet. Luises Tod war eine Gabe, eine Investition, die zur Gegengabe herausfordern sollte. Und da ihr Einsatz sehr hoch war, kann auch die Gegengabe nicht recht viel niedriger sein.
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1813 wurde es nun ernst mit der Gegengabe: Kleist, Fichte, Körner und Arndt riefen im Namen der Königin Luise zum Heiligen Krieg gegen Napoleon auf. Auch hier war es wieder Theodor Körner, der in seiner Kriegslyrik die Opferrhetorik am perfektesten beherrscht.
Luise als Trickster
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Luise ist eine Figur, die Gegensätze verbinden kann. Der französische Anthropologe Claude Lévi-Strauss hat dafür den Begriff des Tricksters geprägt. [14] Ein Trickster ist eine Person, die Gegensätzliches verbinden und Widersprüchliches neutralisieren kann. Als Königin wird sie Gegenstand des monarchischen und als Person, die den nationalen Regungen nicht abgeneigt war, wird sie Teil des neuen politischen Totenkultes. Dieser hat im Lauf des Jahrhunderts vor allem den männlichen Toten auf den Schlachtfeldern gegolten. Aber Luise wird zur preußischen Jeanne d'Arc und zur ersten Toten der Nation. Sie führt damit den nationalen politischen Totenkult an und bietet monarchischen wie nationalen Deutungen Anknüpfungsmöglichkeiten. Die Toten werden in diesem Totenkult zum Unterpfand der Überlebenden, ihr Opfer soll den Bestand der Gemeinschaft garantieren. Der politische Totenkult unterscheidet sich von dem christlichen Totengedenken insofern, als nicht aller Toten gedacht wird, und die Gemeinschaft, die mit den Toten hergestellt wird, eine irdische ist. Es sind die gewaltsam zu Tode Gekommenen, es sind diejenigen, die sich geopfert haben oder die geopfert wurden, derer gedacht wird.
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Als Trickster hat sie auch andere Gegensätze überbrückt: den zwischen Monarchie und Nation. Der König war auf Staatsräson und Stillhalten bedacht, während Luise sich für das Neue, für die nationalen Bestrebungen, begeisterte. Der König unentschlossen und energielos, die Königin hingegen, temperamentvoll und bereit, dem Besatzer die Stirn zu bieten: Dieses Bild wurde immer wieder von den Biographen gezeichnet. König und Königin: was der einen Figur fehlte, wurde der anderen zugesprochen: "In den Tagen des Unglücks vertrat sie das echte Gefühl des Volkes!", hieß es. [15] Sie ist daher eine echte Trickster-Figur, weil sie den dynastischen Gedanken mit dem neuen Prinzip, der Nation, verband; zwei Dinge, die sich eigentlich ausschließen.
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Als Trickster-Figur meisterte sie nicht nur diesen Übergang, sondern brachte auch noch viele andere Gegensätze zusammen, wie den zwischen Bürgertum und Monarchie oder die Verbindung Preußens mit den anderen deutschen Ländern. Immer wieder wurde ihre Bekanntschaft als junges Mädchen mit Goethes Mutter in Frankfurt herausgestellt. Goethes Mutter verkörperte nicht nur eine bürgerliche Lebenshaltung, sondern bot den Sinnstiftern noch eine weitere Verbindung: die zum Dichter Goethe selbst.
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In Luises Gestalt konnte Preußen zu den anderen deutschen Ländern Verbindungen knüpfen. Luise wurde in Hannover geboren, wuchs in Darmstadt auf und sprach Hochdeutsch mit einem hessischen Akzent.
Luise als Nationalheilige im Kaiserreich
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Der Luisenkult und die Opferrhetorik erreichten im Kaiserreich ihren Höhepunkt. Erst dort wurde der Luisen-Mythos zum festen Bestandteil des kulturellen Gedächtnisses. Im Kaiserreich erst gewann die Zeit der Befreiungskriege jene Bedeutung, die sich bis heute erhalten hat. Nach 1871 wurden sie zur Vorgeschichte der Einigung Deutschlands unter Preußens Führung.
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Die Befreiungskriege und die darin eingebettete Geschichte der Königin Luise sind der erste Teil einer längeren Erzählung, der mit 'Preußens Erniedrigung' überschrieben werden könnte. Der andere Teil, das Kaiserreich, wurde als Preußens Triumph und Wiederaufstieg unter dem Heldenkönig Wilhelm I. gedeutet. Der Luisen-Mythos lebte von der nationalen Narration von Preußens Erniedrigung und Preußens Erhebung.
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Es gab aber eine Verbindung zwischen Preußens Erniedrigung und Preußens Wiedergeburt, die mythopolitisch nicht hoch genug bewertet werden kann. Wilhelm I., der Gründer des Deutschen Reiches, ist Luises Sohn. In einem Buch der deutschen Jugend- und Volksbibliothek wurden Koinzidenzen hergestellt: [16]
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Der Sohn Luises, Wilhelm, erhielt angeblich am Todestag seiner Mutter die französische Kriegserklärung überreicht. Bevor er gegen Frankreich zog, soll er am Sarg seiner Mutter niedergekniet sein und bei seiner Rückkehr soll er wieder an den Sarg zurückgekehrt sein. So blieb die Kontinuitätslinie gewahrt, Luises Opfertod war nicht umsonst. Das Kaiserreich war die Nation, die die preußischen Reformer und die patriotischen Generäle erstrebten. Auf diese Weise wurde der erste deutschen Nationalstaat mit Legitimation versehen, indem Kontingentes wegerzählt und Disparates narrativ verbunden wird.

Abb. 2
Abb. 3

 
<62>
Als es 1876 Luises 100. Geburtstag zu feiern galt, hielt Heinrich von Treitschke am 10. März ein Rede im Kaisersaal des Berliner Rathauses. Für Treitschke war ihr Bild im "Herzen ihres Volkes eingegraben" und zu einer "Macht in der Geschichte Preußens" geworden.
Zwei Wochen später hielt der Historiker Theodor Mommsen über Luise einen Vortrag in der Akademie der Wissenschaften. Auch für Mommsen war "ihr Tod ein Opfertod im höchsten Sinne des Wortes." Die Wirkungskraft des christlichen Madonnenimagos war so stark, dass bereits kurz nach ihrem Tod Zacharias Werner sie als "neue Maria" interpretierte und Gottfried Schadow sie in einem Ölgemälde mit dem Titel 'Königin Luise auf dem Totenbett' als moderne Madonna darstellte. Dieses Madonnenmuster wurde am Ende des Jahrhunderts von dem Bildhauer Fritz Schaper wieder aufgegriffen. Er stellte Luise als 'Preußische Madonna' dar und zwar als Fassadenschmuck der Akademie anlässlich der Feier des 100. Geburtstages Kaiser Wilhelm I. am 22. März 1897.
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'Preußens Mater Dolorosa' war die Personifizierung der schmerzhaften Nationsbildung. Dafür waren auch kaum politische Kenntnisse und Urteilsvermögen notwendig; dafür um so mehr Hingabebereitschaft und Demut. Sie war damit das Bild der "vollendeten Weiblichkeit" (Mommsen) und das Ideal der 'deutschen Frau'. Um so dringender wurde die Inklusion der Frauen in den nationalen Verband, als es darum ging, die Verwundeten während der Kriege zu versorgen. Der Luisenorden und der Vaterländische Frauenverein wirkten hierin im Deutsch-Französischen Krieg zusammen. Im Ersten Weltkrieg kam es dann zur Selbstinkludierung der Frauen, was am Ende des Krieges mit dem Frauenwahlrecht belohnt wurde. Insofern kann dem Luisen-Mythos nicht nur eine machtstabilisierende Rolle zugeschrieben werden. Er wurde gerade auch von den Frauen benutzt, um politische Partizipationsrechte zu erringen.
Anmerkungen
[1] Heinz Ohff: Ein Stern in Wetterwolken. Königin Luise von Preußen, München / Zürich 1989, 449.
[2] Zitiert nach Ohff: Ein Stern in Wetterwolken, 445.
[3] Vgl. dazu: Wulf Wülfing / Karin Bruns / Rolf Parr: Historische Mythologie der Deutschen: 1798-1918, München 1991. Rudolf Speth: Nation und Revolution. Politische Mythen im 19. Jahrhundert, Opladen 2000. Philipp Demandt: Luisenkult. Die Unsterblichkeit der Königin von Preußen, Köln / Weimar 2003.
[4] Rudolf Speth: Nation und Revolution, 115ff.
[5] Emil Durkheim: Die elementaren Formen des religiösen Lebens, Frankfurt a. M. 1981, 509.
[6] Zitiert nach Hermann Dreyhaus: Die Königin Luise in der Dichtung ihrer Zeit, Berlin 1926, 7.
[7] Zitiert nach Dreyhaus: Königin Luise, 8.
[8] Zitiert nach J. Lulvès: Zwei Töchter der Stadt Hannover auf deutschen Königsthronen, Hannover / Berlin 1910, 31.
[9] Johann Wolfgang von Goethe: Werke (Hamburger Ausgabe), Bd. 7, München 1981, 136.
[10] Zitiert nach Meret van Taack: Königin Luise. Eine Biografie, Stuttgart 1985, 381f.
[11] Zitiert nach Dreyhaus: Königin Luise, 19.
[12] Theodor Körner: Werke, hg. von Hans Zimmer, Kritisch durchgesehene Ausgabe, Bd. 1, Leipzig / Wien, 73f.
[13] Zitiert nach Dreyhaus: Königin Luise, 64.
[14] Claude Lévi-Strauss: Mythos und Bedeutung, Frankfurt a. M. 1980, 40ff.
[15] Lulvès: Zwei Töchter der Stadt Hannover, 30.
[16] Heinrich Merz: Luise, Königin von Preußen, Stuttgart 1876, 105.

Autor:
PD Dr. Rudolf Speth
FU Berlin,
Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften
Ihnestraße 21
14195 Berlin
rudolf.speth@web.de

Empfohlene Zitierweise:

Rudolf Speth: Königin Luise von Preußen als Nationalheldin, in: zeitenblicke 3 (2004), Nr. 1 [09.06.2004], URL: <http://zeitenblicke.historicum.net/2004/01/speth/index.html>

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